Derzeit scheint das Kräfteverhältnis in der Formel 1 klar zu sein: Red Bull hat das schnellste Auto, Ferrari und McLaren liegen dahinter und Mercedes GP verfolgt das Spitzentrio mit einem Respektsabstand. Ab dem nächsten Rennen in Barcelona könnte sich das alles ändern. Dann beginnt mit dem ersten Europarennen die Zeit der großen Updates.

"Mercedes hat letztes Jahr die WM gewonnen, unter einem anderen Namen, aber sie haben sehr gute Leute", betont Christian Horner. "Die Regeln sind noch ziemlich neu, die Entwicklungsschritte fallen also viel größer aus als in den vergangenen Jahren." Deshalb könnte sich durchaus etwas am gewohnten Bild verändern. "Es kann sich sehr schnell ändern. Sie sind jetzt vielleicht etwas zurück, aber wenn sie in Barcelona eine halbe Sekunde finden, hängt alles davon ab, wie gut wir entwickeln. Man darf ein Team wie sie nie unterschätzen."

Red Bull mit Reserven

Trotzdem: Red Bull dürfte nicht allzu weit zurückfallen, wenn überhaupt. "Wir hatten in Malaysia noch eine Reserve", verrät Horner. Wenn McLaren oder Ferrari sich im Qualifying nicht verspekuliert hätten und weiter vorne gestartet worden wären, hätte man ihnen noch etwas mehr entgegensetzen können.

"Wir haben die Motoren in den letzten 15 Runden heruntergedreht", so Horner. Die Fahrer störte das nicht. "Sebastian [Vettel] ist sehr stolz auf seine schnellste Runde." Denn die fuhr er genau in dieser Zeit des Motorschonens. "Wir haben sie heruntergedreht und plötzlich finden die Fahrer an, persönliche Bestzeiten zu fahren", erinnert sich Horner mit Schrecken zurück. "Ich habe den Ingenieuren gesagt, dass es keine Punkte für die schnellste Rennrunde gibt und wir keine Risiken eingehen sollten." Am Ende fuhr trotzdem Mark Webber die schnellste Rennrunde in Sepang.