Es ist kalt in Shanghai. Nach der tropischen Hitze von Sepang erlebt der Formel-1-Paddock in China einen Kälteschock. Das könnte sich am Wochenende auch auf die Performance auswirken. "Im letzten Jahr hatten die niedrigen Temperaturen einen größeren Einfluss", sagt Robert Kubica. "In diesem Jahr ist das Arbeitsfenster der Reifen größer. Es gibt weniger Probleme beim Aufwärmen."

Dennoch kämpfte gerade Renault beim kühleren Rennen in Melbourne mit Problemen. "Dort sind die Temperaturen plötzlich gesunken und wir hatten mehr Probleme mit dem Grip", erinnert sich der Pole. "Hoffentlich sind die Temperaturen hier höher. Aber es ist für alle gleich. Ich hoffe nur, dass wir nicht die gleichen Probleme bekommen." Das von Bridgestone befürchtete Graining an den linken Vorderreifen bereitet Kubica keine Sorgen. "Ich wäre überrascht, wenn das ein großes Problem sein sollte."

Großer Rückstand auf die Spitze

Die wahre Position von Renault im Kräfteverhältnis 2010 kann Kubica noch immer nicht einschätzen. "Die letzten Rennen sind teilweise seltsam verlaufen", sagt er. Eins steht für ihn jedoch fest: "Wir brauchen einen sehr großen Schritt, aber es ist besser, wenn wir kleine Schritte als gar keine machen." In China gibt es einige Modifikationen, unter anderem am Frontflügel. "Das sollte uns etwas bringen."

Illusionen macht sich Kubica keine: "Bei der puren Leistung haben wir immer noch einen Rückstand." Dieser sei bei trockenen Bedingungen ohne Probleme für die Topteams sogar ziemlich groß. "Wir pushen, arbeiten weiter und die bisherigen Punkte sind sehr gut für uns. Dennoch müssen wir realistisch bleiben: Wir haben unsere Chancen sehr gut genutzt, deshalb sind wir in einer guten Position, aber trotzdem ist die Lücke zur Spitze noch groß."