Einen Temperaturschock erlebte Nico Hülkenberg als er in China ankam. "Laut Wettervorhersagen sollte es regnen und kalt sein, trotzdem war ich überrascht wie kalt es ist", erzählte der Williams-Pilot. Das Wetter macht auch eine Vorhersage für das Rennen am Sonntag unmöglich. "Das ist schwer einzuschätzen. Renault und Force India sind schneller als wir und auch Toro Rosso fährt auf unserem Niveau. Ganz vorne sind wieder die Top-Teams", meinte der Deutsche.

Vor allem in Malaysia war Williams eindeutig zu langsam. Schuld daran ist laut Hülkenberg nicht ein einziges Teil am Auto, sondern das Gesamtpaket. "Wir sind einfach nicht schnell genug. Wir verlieren in den langsamen und medium-Kurven sehr viel Zeit. So einfach ist das", verriet der Deutsche. Dennoch war er selbst überrascht wie langsam man in Malaysia war. "In Bahrain und Australien waren wir eine Sekunde von der Spitze weg. In Malaysia war es mehr - fast eineinhalb Sekunden. Das ist schon bitter, aber wir arbeiten daran. Die Entwicklung läuft laut den Ingenieuren gut. In Barcelona haben wir ein großes Paket, darauf bauen wir", erzählte Hülkenberg.

Eigene Version des F-Kanals

"Wir müssen auf jeden Fall kritisch sein. Das Team und ich wissen beide, dass das Auto nicht schnell genug ist. Wir arbeiten gemeinsam daran, dass wir da herauskommen. Ich zeige sicher nicht mit dem Finger auf das Team und gebe ihm die Schuld", fuhr der Deutsche fort. Mit seiner eigenen Performance ist der Williams-Pilot zufrieden.

"In Malaysia war ich immer am Limit. Die ersten zwei Rennen war ich zu verbissen und wollte zuviel auf einmal. Ich musste lernen, dass ich in der Formel 1 angekommen bin und es hier viel schwieriger ist. Ich habe einen harten Teamkollegen, der letztes Jahr Siege einfahren konnte. Rubens ist ein guter Orientierungspunkt. Auf lange Sicht muss ich versuchen Rubens zu schlagen", sagte Hülkenberg.

Dafür müsse man bis zu einem gewissen Punkt auch ein Egoist sein. "In manchen Situationen muss man kompromisslos sein, wenn man siegen will", betonte der Deutsche. Für China hat Williams ein paar neue Teile im Gepäck, unter anderem eine eigene Version des F-Kanals von McLaren.

"Er funktioniert ähnlich, aber es nie so einfach mit den technischen Sachen. Ich habe keine Ahnung, ob es so gut funktioniert wie wir uns das erhoffen. Wir müssen morgen im Freien Training schauen, ob das System arbeitet und dann wird man sehen, ob es zum Einsatz kommt", verriet Hülkenberg. Zudem wurde am Williams-Boliden die Kupplung verändert. "Wir hoffen, dass sie etwas konstanter ist und ein bisschen mehr arbeitet", sagte Hülkenberg.