Sauber experimentierte schon 2009 mit einem Loch in der Motorabdeckung., Foto: P. Filisetti
Sauber experimentierte schon 2009 mit einem Loch in der Motorabdeckung., Foto: P. Filisetti

Wie nicht anders zu erwarten war, gab es für das Rennen im Albert Park nur wenige Neuerungen an den Autos der zwölf Teams. Der Grund: von Bahrain aus ging es direkt nach Down Under. Dennoch konnte man an den Boliden durchaus Kleinigkeiten aufspüren.

Darum haben wir den Ferrari einmal genauer unter die Lupe genommen. Bei den Roten gab es einen überarbeiteten Frontflügel für den F10. Sauber hingegen erwies sich als erstes Team, welches das F-Duct-System vom McLaren fürs eigene Auto anwendete. Dabei handelt es sich um zwei völlig verschiedene Ansatzpunkte, zumindest auf den ersten Blick.

Ferrari verfolgt in der Weiterentwicklung die Politik der kleinen Schritte und will das Paket Stück für Stück verbessern - Sauber hingegen setzt auf größere Veränderungen, aber blicken wir auf beide Lösungsansätze:

Sauber: Strömungsabriss am Heckflügel

Der Lufteinlass am Sauber sitzt auf dem Seitenkasten., Foto: P. Filisetti
Der Lufteinlass am Sauber sitzt auf dem Seitenkasten., Foto: P. Filisetti

Wie bereits erwähnt, ist Sauber das erste Team, das versucht hat, die Idee von McLaren zu übernehmen, oder zumindest wurde die Sauber-Lösung durch das F-Duct-System inspiriert. So ist der kleine Kanal bei Sauber zum Beispiel an einer anderen Stelle als beim MP4-25. Bei Sauber befindet sich F-Duct auf dem Seitenkasten, während es bei McLaren vor dem Cockpit positioniert ist (siehe Zeichnung).

Das Volumen der Luft, die damit bei Sauber aufgenommen werden kann, ist geringer als bei McLaren und der Luftfluss, der durch die Motorabdeckung fließt, ist direkt auf den Hauptteil des Heckflügels gerichtet, da die Luft durch einen mittig gesetzten Luftkanal entweicht (siehe Detailansicht) und nicht wie bei McLaren auf den Flap.

Sauber setzte diese Variante allerdings nur am Freitag ein. Das Team muss das System noch verfeinern, bevor es effektiv angewendet werden kann. Interessant ist allerdings, dass Sauber das erste Team ist, das in diesem Punkt nachgezogen hat. Das war unter anderem auch möglich, weil ein kleiner Luftdurchlass im Heckflügel bereits im letzten Jahr in Singapur eingeführt wurde.

Ferrari: Neuer Frontflügel

Ferrari spendierte dem F10 einen neuen Frontflügel., Foto: P. Filisetti
Ferrari spendierte dem F10 einen neuen Frontflügel., Foto: P. Filisetti

Kommen wir zu Ferraris Frontflügel für den F10. Am ersten Tag wurde dieser von Alonso gefahren, danach auch für Massa angepasst und man behielt ihn für das restliche Wochenende bei. Der neue Flügel unterscheidet sich im Detail vom alten, vor allem was die Endplatten betrifft.

Die äußeren Winglets sind nun gerader und haben ein viel flacheres Profil, zudem sind sie weiter nach hinten versetzt als vorher. Die Haupt-Endplatte ist an den Enden mehr nach außen gebogen. Damit wird der Luftfluss besser in die gewünschte Richtung gelenkt und die Luftverwirbelung reduziert.