Nichts ist so schnelllebig wie ein Kräfteverhältnis in der heutigen Formel 1. Am Vormittag rechnete Nico Rosberg noch fest damit, dass er im Qualifying um die Pole Position fahren würde. Nach einer Stunde Qualifikationstraining musste er sich dann ernüchtert mit Position 5 zufrieden geben.

"Es war ein sehr schwieriges Qualifying", sagte er. Besonders die weichen Hinterreifen tendierten zum Überhitzen. "Das war sehr unkonstant. Manchmal war eine Runde sehr gut, dann sind sie komplett abgefallen." Damit erklärt Rosberg auch den großen Abstand zu Sebastian Vettel auf der Pole Position. Er brachte die Reifen irgendwie zum Arbeiten und über die Runde.

Hinter Ferrari und Red Bull

"Heute Morgen war ich noch extrem optimistisch", gestand Rosberg. "Dann kam heraus, dass wir etwas hinter der Pace von Red Bull und Ferrari herhinken. Es wird schwierig gegen Vettel und Ferrari. Aber das ist nicht so schlimm, wie es aussieht." Durch das Überhitzen der Reifen sei das Bild verzerrt. "Das wird definitiv eine große Herausforderung im Rennen. Wenn wir jetzt schon Probleme hatten, wie wird das erst mit rund 160 kg im Rennen?"

Möglicherweise ganz anders, denn mit viel Benzin könnten andere Autos schneller sein als mit wenig Benzin im Qualifying. "Wir könnten in einer besseren Situation sein", betonte er. "Ich hoffe, dass wir uns verbessern." Im Rennen wird es ein Pokerspiel. "Wir sind die weichen Reifen mit viel Benzin gefahren, da gab es das Überhitzungsproblem, aber wir sind nicht genug damit gefahren, um zu wissen, wie es auf einem längeren Stint sein wird. Das ist ein Fragezeichen."