Die erste Hürde hat Lotus genommen: Binnen fünf Monaten nach der Bestätigung durch die FIA entstand ein Formel-1-Rennauto, der T127. Die nächste Hürde für Technikchef Mike Gascoyne und seine Truppe ist es, daraus ein konkurrenzfähiges Auto zu machen. Die Saison 2010 ist dabei ein Aufbaujahr, wie Teamchef Tony Fernandes betont. "Wir unterliegen nicht der Illusion, dass wir sofort McLaren und Ferrari schlagen müssen."

Das erste Ziel sei es, ein zuverlässiges Auto abzuliefern. "Wenn wir jedes Rennen beenden, wäre das ein phänomenaler Start." Auf dieser Basis möchte Fernandes dann aufbauen. "Wenn wir dann die neuen Teams schlagen und danach eine Herausforderung für die Etablierten wären, wäre das toll." Denn eines soll Lotus nicht sein: "Wir möchten nicht jedes Jahr Letzte werden", betont Fernandes. "Dieses Jahr werden wir nicht an der Spitze mitfahren, aber in drei oder vier Jahren können wir es. Es liegt an uns."

Die Last der Legende

Dabei sieht Fernandes eine riesige Last auf den Schultern der Teammitglieder liegen - den Traditionsnamen Lotus. "Wir stehen auf den Schultern von Riesen: Clark, Moss, Hill und Mansell." Jarno Trulli vergleicht Lotus mit Ferrari: "Diese Marke ist die einzige, die sich im Motorsport mit Ferrari vergleichen lässt. Wir können nicht auf Anhieb vorne mitfahren, aber wir kennen unsere Ziele."

So möchte Gascoyne noch nicht im ersten Rennen, aber sehr wohl im zehnten und ganz sicher im achtzehnten gute Ergebnisse einfahren. "Wenn wir dann nicht um Punkte fahren, werden mir die Fahrer in den Hintern treten - und das mag ich nicht", scherzte der Technikboss. "Es geht um die Formkurve des Teams. Wir müssen zum Jahresende um Punkte fahren."