Als 2009 die Renault-Motoren bei Red Bull nicht unbedingt die beste Zuverlässigkeit zeigten, war einigermaßen Feuer am Dach, immerhin kämpfte das Team damals noch um die WM. Die Probleme bekam der Hersteller bereits zum Saisonende hin in den Griff, weswegen Fabrice Lom, der Renault-Koordinator für Red Bull, nun auch sagen kann: "Wir werden oft gefragt, was wir im Winter gemacht haben, um unsere Zuverlässigkeitsprobleme von 2009 zu lösen. Wir haben aber nicht bis zum Winter gewartet, um das zu tun."

Direkt nach dem ersten Motorschaden wurde mit der Arbeit an den Schwierigkeiten begonnen und versucht, den Grund herauszufinden. "Wir arbeiteten daran, eine Wiederholung zu vermeiden, auch wenn man in der Formel 1 bei der Zuverlässigkeit nie hundertprozentig sicher sein kann. Die Motoren sind sehr kompliziert und wir arbeiten hart daran, die Chance auf volle Zuverlässigkeit zu haben", meint Lom. Da die Motoren-Entwicklung eingefroren ist, dürfen allerdings nur von der FIA erlaubte Änderungen vorgenommen werden, die auch in vollem Umfang an den Weltverband berichtet werden müssen.

Mager fahren

Bei Zuverlässigkeitsproblemen erlaubt die FIA im Normalfall einen Eingriff in die Aggregate, Renault änderte aber auch was an der Installation des Motors, unter anderem, weil KERS nicht mehr genutzt wird. "Wir haben die gleiche Anzahl von acht Motoren für die ganze Saison, die dieses Jahr 19 statt 17 Rennen hat. Der Motor muss im Schnitt also mehr Kilometer schaffen. Die Autos werden auch schneller sein als 2009, der Arbeitszyklus vergrößert sich also. Nachtanken ist verboten, wir versuchen daher, mit magerem Gemisch fahren zu können, um den Benzinverbrauch für längere Zeit im Rennen zu reduzieren."

Lom räumte auch ein, dass es Ende 2009 aufgrund der Zuverlässigkeitsprobleme durchaus einige Fragezeichen gab, ob Red Bull weiter mit Renault arbeiten wird, Adrian Newey gestand beim Launch des RB6, dass er auch den Einbau des Mercedes-Motors in das Auto angedacht hatte. "Ich denke aber, wie wir die Situation gemanagt haben, hat bewiesen, dass wir ein starkes Team sind. Hätte man mir zu Beginn des Jahres 2009 den zweiten Platz in der WM angeboten, hätte ich ihn genommen. Dass wir aber so nahe an die Weltmeisterschaft kamen und dann von einem anderen jungen Team geschlagen wurden, macht mich viel hungriger und 2010 werden wir alles geben, um zu gewinnen."