Als Michael Schumacher 2006 mit sieben WM-Titel in Frührente ging, hielten das viele Experten für den idealen Zeitpunkt. Willi Weber nicht. "Michael war zu früh Frührentner", erklärte der Schumacher-Manager bei der Präsentation von Mercedes GP in Stuttgart. Jetzt freut sich Weber über die Konstellation Michael Schumacher/Mercedes, auch wenn Schumacher die Verhandlungen ohne seinen Manager geführt hat. "An unserem Verhältnis hat sich deshalb nichts verändert. Ich bin nach wie vor sein Manager", so Weber.

Nur die Aufteilung sei jetzt anders, weil Mercedes ein riesiger Konzern sei. "Es gibt viele Abteilungen, die mir meine Arbeit abnehmen. Aber ich bin da ganz und gar nicht böse", erklärte Weber. Obwohl er mit Nico Hülkenberg jetzt ein zweites Pferd im F1-Stall hat, schlägt das Herz des Deutschen für Schumacher - obwohl er es nicht ganz zugeben will. "Nico hat ein Riesentalent und ich bin sicher, dass wir von ihm noch einiges sehen werden. Mein Herz schlägt sowohl für ihn als auch für Michael, obwohl wenn man 22 Jahre lang zusammen ist, dann..."

Auch wenn Schumacher mit seinen 41 Jahren nicht zu den jungen Wilden zählt, hat sein Manager keine Bedenken. "Von der Fitness her braucht man sich keine Gedanken machen. Er ist topfit. Er hat die Zeit genutzt, um sich richtig vorzubereiten. Seine Fitness ist meine kleinste Sorge", betonte Weber. Der Deutsche geht nicht davon aus, dass Schumacher eine längere Eingewöhnungsphase benötigt. "Wer Michael kennt, der weiß, dass er sich schnell auf neue Situationen einstellen kann. Natürlich braucht er ein paar Kilometer, um seinen Popometer einzustellen. Er war jetzt drei Jahre weg, aber er ist immer schnelle Autos gefahren. Er ist Motorrad gefahren und die sind ja auch nicht langsam", sagte Weber.

"Rennen fahren verlernt man nicht. Ich bin überzeugt, dass er beim letzten Test in Barcelona die Zeiten fährt, die man von ihm erwartet", sagte Weber. Wie der Schumacher-Manager verriet, war es für Mercedes kein großer Akt den siebenfachen Champion zurück zu holen. "Michael wollte unbedingt wieder fahren und Mercedes hat ihm das beste Paket geboten. Ich kann mich nicht an den Tag genau erinnern, aber es hat in der Tat damals begonnen als Luca di Montezemolo ihn überredet hat als Massa-Ersatz einzusteigen. Da hat sich bei ihm ein Schalter im Kopf umgelegt.

Leider wurde aus dem Comeback von Schumacher durch seine Nackenprobleme nichts. "Aber von dem Moment an, wusste ich, dass er eigentlich wieder fahren will", erklärte Weber, der beim Saisonstart in Bahrain vor Ort sein wird. Und auch wenn Mercedes immer wieder betont, dass beide Piloten gleich behandelt werden, meinte Weber dazu: "Ich würde nicht davon ausgehen, dass man einen siebenfachen Weltmeister als Nummer-zwei-Fahrer anheuert."