Mario Theissen erlebt dieser Tage einen Neubeginn und das Ende einer Ära. Nach dem ersten Abu Dhabi Grand Prix am Sonntag wird es das BMW Sauber Team nicht mehr geben. "Es ist toll, eine solche Anlage zu haben", sagt Theissen. "Aber es ist genauso wichtig, Silverstone oder Spa zu haben. Die neuen Strecken sind eine gute Ergänzung für den Rennkalender, aber wir können nicht davon ausgesehen, dass wir nur noch Glamourevents haben werden."

Fast könnte man meinen, dass der BMW-Motorsportdirektor nicht nur über moderne und traditionelle Rennstrecken spricht, sondern damit auch eine Analogie zu seinem Noch-Rennstall zieht. Sauber gehört zwar nicht zu den Traditionsteams wie Ferrari oder McLaren, ist aber lange genug in der Formel 1 dabei, um sich einen festen Platz verdient zu haben. Nun sollen vier neue Teams, deren Zukunft noch ungewiss ist, ausgerechnet dem verdienten Sauber Team den Platz wegschnappen.

"Es ist eine merkwürdige und unglückliche Situation, die wir schnellstmöglich bereinigten sollten", gesteht Theissen. "Es ist ja nicht so, dass es gute und stabile Teams im Überfluss gibt." Die Gespräche laufen noch immer, aber Neues gibt es nicht zu vermelden. "Es gibt keine Deadline, aber es ist völlig klar, dass wir erst Verträge mit Fahrern und Sponsoren abschließen können, wenn wir einen Startplatz haben. Das wird mit jeder Woche schwieriger."

Die Herangehensweise an das letzte Rennwochenende ist für Theissen nicht anders als sonst auch. "Das spielt keine Rolle", betont er. "Wir möchten die starke Leistung von Sao Paulo hier wiederholen. Das ist das einzige, was zählt." Am Sonntagabend könnte sich aber doch die eine oder andere Emotion einschleichen. "Vorerst ist es aber ein Rennen wie jedes andere."

Das Ziel ist es, eine schwierige Saison mit einem Highlight abzuschließen. "Wir haben schon im Sommer gesagt, dass wir die Saison auf keinen Fall mit dieser Form beschließen wollten", so Theissen. "Wir wollten den Anschluss bekommen und haben die Lücke zur Spitze geschlossen. Wenn wir das hier noch einmal hinbekommen, wäre das genau die richtige Botschaft zum Abschluss."