Erstmals nach der Aufdeckung des Singapur-Skandals 2008 schaute Nelson Piquet senior in Brasilien wieder im Fahrerlager vorbei. Nach den Enthüllungen scheint die Karriere seines Sohnes in der Formel 1 zu Ende zu sein, noch bevor sie richtig begonnen hat. Umso mehr freut es Piquet senior, dass Ex-Renault-Teamchef Flavio Briatore seine - wie er meint - gerechte Strafe erhalten hat. Der Italiener wurde für seine Beteiligung an Crashgate lebenslang aus der Formel 1 verbannt.

"Das hat er verdient. Mal angenommen, es war nicht sein Idee: zuzulassen, dass ein junger Fahrer zu so etwas überredet wird, ist einfach furchtbar. Er muss aus dem Motorsport ferngehalten werden", erklärte der Brasilianer gegenüber der Gazzetta dello Sport. Trotz der harten Strafe für Briatore, wünscht sich Piquet senior Crashgate wäre erst gar nicht passiert. "Ich bin nicht erfreut über das, was passiert ist. Ich hatte eine fantastische F1-Karrierre und mein Sohn hat vor seiner Zeit in der Formel 1 alle Klassen gewonnen. Ich gab ihn in die Hände von Flavio und das erste Jahr lief nicht schlecht. Aber 2009 war ein Desaster, er konnte während der Wintertestfahrten nur ein Minimum testen", erzählte der Ex-Rennfahrer.

Als er Briatore auf die Probleme angesprochen habe, reagierte dieser wie ein typischer Geschäftsmann. "Er meinte: Wenn du dich über etwas beschweren willst, dann geh' vor Gericht. Ich bin ein Geschäftsmann und verhalte mich auch so", erinnerte sich Piquet senior. Wenn es nach Piquet gegangen wäre, dann wäre sein Sohn 2009 nicht mehr für Renault gefahren, sondern für Toro Rosso. "Nelsinho wollte unbedingt bei Renault bleiben, denn er wusste, dass Alonso zu Ferrari gehen würde und hoffte auf seine Chance. Briatore überzeugte ihn den Vertrag zu unterschreiben, mit der Klausel, dass er gefeuert werden kann, wenn er nicht bis zur Saisonmitte 40 Prozent der Punkte von Alonso erreicht", sagte Piquet senior.