Das erste Formel-1-Qualifying in Suzuka seit 2006 versank im Unfall-Chaos. Schon im Freien Training flog Mark Webber in Kurve 9 in die Reifenstapel. Im Qualifying erwischte es Heikki Kovalainen, Jaime Alguersuari und Timo Glock. Zudem schrammte Sebastien Buemi zweimal an der Streckenbegrenzung entlang und ließ jedes Mal einige Teile zurück.

Was führte zu dem Chaos? Die erste Theorie bezieht den neuen Asphalt ein, der vielleicht nicht genügend Grip bieten könnte. "Robert Kubica hat gestern keinen Unterschied gespürt, da war es aber nass", verrät Mario Theissen. "Ich habe keine Beweise, dass der Asphalt die Unfälle ausgelöst hat."

Möglicherweise lag es auch an der mangelnden Streckenkenntnis der verunfallten Fahrer, immerhin waren alle bis auf Mark Webber Suzuka-Neulinge. "Es ist sicher eine schwierige und anspruchsvolle Strecke", stimmt Theissen zu. "Vielleicht wird dann ein Fahrer etwas übermütig, wenn er denkt, dass er ein gutes Auto hat." Die geringe Trainingszeit im Trockenen dürfte auch etwas dazu beigetragen haben.

"Das hat sicher nicht geholfen", bestätigt Theissen. "Gerade, wenn man das erste Mal hier fährt. Dann ist es auf einer so anspruchsvollen Strecke sehr knifflig, sofort ans Limit zu gehen." Als besonders gefährlich stuft Theissen die bei allen Fahrern (auch den Suzuka-Rookies) beliebte Strecke aber nicht ein. "Sie ist eine große Herausforderung, aber keine große Gefahr."

Rubens Barrichello sieht das etwas anders. "Es ist eine fantastische Strecke, auf einem Level mit den Besten Spa und Silverstone, aber sie ist immer noch sehr gefährlich", betont der Brawn-Pilot. "Sie müssen etwas mit Suzuka machen. Obwohl es durch den neuen Asphalt viel besser ist, brauchen wir mehr Auslaufzonen. Die unerfahrenen Piloten sind abgeflogen und es ist sehr gefährlich."