Zwei Siege und 45 Punkte aus den letzten fünf Rennen: McLaren Mercedes meldete sich nach dem schwachen Saisonstart eindrucksvoll an der Spitze zurück. "Und es hätten noch mehr Punkte sein können", merkt Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali an. So verlor Lewis Hamilton durch seinen Unfall in Monza einen weiteren Podestplatz. In Singapur holte er das nach - mit einem Sieg.

Eine Wiederholung dessen erwartet das Team beim nächsten Rennen in Japan nicht. "Ich denke nicht, dass wir in Suzuka zu den Sieg-Favoriten gehören", sagt Norbert Haug, dem Teamchef Martin Whitmarsh zustimmt: "Wir sind uns klar, dass ein Sieg in diesem Jahr nicht leicht fallen wird, doch die Verbesserungen an unserem Auto, die wir bereits am vergangenen Wochenende in Singapur erfolgreich eingesetzt haben, sollten uns weiter voran bringen."

Diese Verbesserungen, vor allem am Unterboden, machen auch den Fahrern Mut. "Suzuka ist nicht ideal für unser technisches Paket", gesteht Heikki Kovalainen. "Ähnlich wie in Silverstone oder Istanbul wird es in den schnellen Kurven auf hohen Abtrieb sowie auf eine gute mechanische und aerodynamische Balance ankommen." Aber er bleibt zuversichtlich: "Wir haben im Laufe der Saison mit unserem Auto große Fortschritte erzielt und sollten deshalb in Japan gut abschneiden können."

McLaren sieht Hamilton nicht schon wieder ganz oben jubeln., Foto: Sutton
McLaren sieht Hamilton nicht schon wieder ganz oben jubeln., Foto: Sutton

An Japan selbst hat der Finne gute Erinnerungen. "Der Grand Prix in Fuji 2007 war eines meiner besten Formel 1-Rennen; damals wurde ich bei starkem Regen Zweiter hinter Lewis." Suzuka ist für den Weltmeister Neuland. "Es kommt mir so vor, als würde ich schon mein ganzes Leben darauf warten, endlich in Suzuka zu fahren und ich freue mich schon sehr auf den Trainingsbeginn am Freitagmorgen", sagt Hamilton. Die Strecke kennt er nur aus Computerspielen und dem Simulator.

Das Ziel für das Wochenende sind erneut so viele Punkte wie möglich. Denn noch hat McLaren den dritten Platz in der Konstrukteurswertung nicht aufgegeben. Für Whitmarsh wäre das ein schöner Bonus: "Wir versuchen immer, Ferrari zu schlagen."