"Ich habe ja nichts dagegen, dass man mich als Favoriten bezeichnet, aber von mir wird man so was nicht hören, ich staple da lieber ein bisschen tief", meinte Timo Glock, nachdem er von Marc Surer als Geheimfavorit in Shanghai und von Nico Rosberg als der derzeit aussischtsreichste Formel-1-Deutsche mit dem besten Auto bezeichnet wurde. "Aber wir haben schon eine sehr gute Basis und deshalb bin ich schon zuversichtlich, dass wir auch hier wieder ein gutes Ergebnis erreichen können. Es war schon ein gutes Gefühl, in Malaysia in der zweiten Reihe zu stehen, es wäre natürlich schön, wenn wir das immer mal wieder wiederholen könnten, vielleicht sogar auch mal die erste schaffen."

Grundsätzlich hat er aus dem Malaysia-Wochenende sehr viel Positives mitgenommen. "Zu wissen, dass man in jedem Moment die richtige Reifenentscheidung getroffen hat, dann auch auf dem Podium zu stehen, das gibt schon eine gewisse Bestätigung und Selbstvertrauen", gibt er zu, nehme auch etwas Druck heraus. "Der erste Podiumsplatz letztes Jahr in Ungarn war auch so, vielleicht noch extremer, weil man dann einfach weiß, dass man es kann, dass es funktioniert. Aber auch diesmal habe ich diesen Effekt bemerkt, komme schon irgendwie mit einem ganz anderen Gefühl hierher."

Über die Entscheidung der FIA im Diffusorstreit ist der Wersauer natürlich erleichtert, dass damit aber schon eine Vorentscheidung in Sachen WM gefallen sei, will er nicht so sehen. "Natürlich hat Brawn einen gewissen Vorsprung vor allen anderen, aber die Entwicklung steht ja nicht still, die anderen großen Teams werden alles daransetzen, so schnell wie möglich aufzuholen - und alle wissen, dass Ferrari, BMW, McLaren etc. durchaus die Kapazitäten dazu haben. Auch wir müssen deshalb aufpassen, dass wir da nicht stehen bleiben, müssen auch konsequent weiterentwickeln, sonst besteht die Gefahr, ganz schnell zurückzufallen."