Das Wochenende von Nico Rosberg begann schon am Freitag schlecht. "Wir hatten ein neues Aerodynamikteil, das nicht funktioniert hat", verrät er. Dadurch verlor er die gesamte erste Trainingssession und fand auch danach nie so richtig zu einem guten Setup. Rosberg versuchte das Untersteuern zu kurieren, beschwor damit aber nur Probleme an der Hinterachse herauf.

Der letzte Ausweg war der Rückgriff auf das Setup seines Teamkollege Kazuki Nakajima, der schon im Qualifying schneller als Rosberg unterwegs war. "Damit lief es viel besser, ich war näher am Optimum des neuen Aerodynamikpakets dran." Natürlich sieht er noch Verbesserungspotenzial, aber unzufrieden ist er nach dem Rennen nicht - trotz seines Ausfalls.

"Wir waren gut unterwegs und Platz 6 war hundertprozentig drin", glaubt Rosberg. Doch ein Motorschaden setzte seinem Rennen ein vorzeitiges Ende. "Es ist sehr eng im Mittelfeld und wir können es uns nicht erlauben, das Kleinste falsch zu machen." Ein kleiner Fehler könne schnell zum Abrutschen auf Platz 15 führen. Dennoch ist Rosberg zufrieden, auch weil Kazuki Nakajima mit Rang 7 wertvolle Punkte für die Konstrukteurswertung holte. "Wir sind nach wie vor auf Platz 4 und den wollen wir halten. Das wird schwierig, aber die nächsten Rennen werden uns besser liegen."

Darauf baut Rosberg schon seit Tagen. Schließlich wusste er schon vor dem Rennwochenende, dass Barcelona noch nie eine Williams-Strecke war - im Gegensatz zu Istanbul, wo das Team im letzten Jahr die beste Leistung der Saison zeigte. "Auch Monaco ist eine Williams-Strecke. Da werden wir auftrumpfen." Vor dem Wochenende hätte er also Platz 7 oder 8 mit Kusshand genommen, entsprechend zufrieden war er mit Rang 6 in Reichweite.

"Außerdem habe ich an diesem Wochenende viel gelernt." Vor allem beim Setup des neuen Aerodynamikpakets. Aber wie konnte es überhaupt passieren, dass Williams das Paket nach vier Testtagen in der Vorwoche nicht richtig verstand? "Die Strecke war komplett anders", erklärte Rosberg. "Beim Test hatten wir absolut perfekte Bedingungen. Jetzt waren sie nicht so genial. Das hat den Unterschied ausgemacht." Schon funktionierte das Paket nicht wie erhofft. Solche Kleinigkeiten können im super engen Mittelfeld der Formel 1 über Positionen entscheiden.