Die Erfahrung lehrt: die Strecke im Albert Park hat zu Beginn eines Rennwochenendes nur wenig Grip. Da die Straßen nur einmal im Jahr für Rennen und sonst nur für den öffentlichen Verkehr genutzt werden, ist der Kurs lange Zeit grün. Nicht selten legen die Rundenzeiten von Freitag bis Sonntag um vier bis fünf Sekunden zu. In Kombination mit dem Wegfall der Traktionskontrolle führte das im 2. Freien Training zum großen Rutschen.

Egal ob Fernando Alonso, Nico Rosberg, Lewis Hamilton, Heikki Kovalainen oder Kimi Räikkönen: alle kämpften am Limit mit ihrem Arbeitsgerät. Einige gingen sogar weit über einen kleinen Ausritt durch die Wiese hinaus: Felipe Massa drehte sich wild ins Kiesbett, Jarno Trulli blieb gleich in diesem stecken und die jungen Wilden Nelsinho Piquet sowie Kazuki Nakajima belebten das Training gleich mehrmals mit Drehern und Ausritten.

Die heimischen hatten auch so Grund zur Freude: Mark Webber stellte den Red Bull mit einer starken Zeit auf Platz 2. Nur Lewis Hamilton im McLaren war im 2. Training schneller - das allerdings um ganze neun Zehntel. Der beste Ferrari-Pilot, Felipe Massa, beendete das Training als Zuschauer in der Box, da sein Auto nach dem Kiesbettabflug erst gesäubert werden musste. Kimi Räikkönen belegte nur Platz 6, war jedoch im 1. Freien Training der Schnellste, mit einer Zeit, die noch einmal schneller war als Hamiltons Bestzeit im 2. Training.

Hinter Heikki Kovalainen komplettierte David Coulthard als Fünfter das starke Bild von Red Bull, auch wenn der Schotte nach Trainingsende auf der Strecke stehen blieb - an der Zuverlässigkeit scheint es beim RB4 noch zu hapern. Auch Toyota meldete sich zu Wort: Jarno Trulli fuhr auf Position 7, Timo Glock schaffte den Sprung auf Rang 10. Dafür überraschte Giancarlo Fisichella mit der neuntbesten Zeit - in einem Force India. Sein Teamkollege Adrian Sutil war als 17. sieben Zehntel langsamer. Nick Heidfeld beendete das Training als 12. einen Platz vor Ex-Champion Fernando Alonso.