Alle glaubten an eine Eintagsfliege, als Ralf Schumacher am Dienstag die Tagesbestzeit für Toyota einfuhr. Am Mittwoch machte Jarno Trulli eine Zweitagesfliege daraus: Mit knapp anderthalb Zehnteln Vorsprung setzte sich der Italiener gegen ein italienische Auto durch - Kimi Räikkönen belegte im verbesserten Ferrari Platz 2. Rang 3 ging an Alexander Wurz im Williams.

"Es war ein positiver Tag", lautete Trullis logische Schlussfolgerung. "Dennoch ist es schwierig einzuschätzen, wie konkurrenzfähig wir sind. Denn es war heute sehr windig." Und teilweise eben auch regnerisch - also genau so, wie man sich die britische Insel vorstellt. Nach einem guten Vormittag veränderte das Team einige Aufhängungs-Einstellungen am TF107. "Dadurch haben wir etwas Zeit verloren. Am Nachmittag kam dann der Regen." So kam Trulli insgesamt nur auf 48 Runden. Gegen Testende wurde der Regen so stark, dass die Teams nur noch einige Regenreifentests fuhren - in Silverstone kann bekanntlich alles passieren.

Aber nicht nur der Regen sorgte für Unterbrechungen. "Es gab heutige einige Unterbrechungen", sagte Toyota-Testteammanager Gerd Pfeiffer. "Der Morgen war trotz einiger roter Flaggen positiv." Insgesamt wurde das rote Stück Stoff sechs Mal von den Streckenposten gezückt. Mark Webber löste gleich drei davon aus. Alex Wurz verursachte später wegen eines Hydraulikproblems eine weitere Unterbrechung. Zum Abschluss ereilte Pedro de la Rosa ereilte eines jener legendären McLaren-Testöllecks. Adrian Sutil blieb zur Mittagszeit auf der Strecke stehen.

Anstelle von Nick Heidfeld saß heute planmäßig Timo Glock im BMW Sauber. Obwohl Heidfeld am Dienstagabend Rückenschmerzen verspürte, hatte der Wechsel damit nichts zu tun. Glock war von vorne herein für zwei Testtage eingeplant, dafür ließ er sogar den zweiten GP2-Testtag in Le Castellet aus. Am Dienstag war er dort hinter seinem Teamkollegen Andreas Zuber Zweitschnellster. In Silverstone konzentrierte er sich vor allem auf ein Reifenprogramm. Mehr als die achtbeste Zeit schaute dabei nicht heraus. Damit war nur noch Sutil im Spyker langsamer als sein Landsmann.

Bei Renault bemerkte man am Morgen ein "unnormales Verhalten" des Motors von Heikki Kovalainens R27. Deswegen wechselte man den Motor vorsichtshalber aus. Dadurch entstand eine gewisse Wartezeit für den Finnen. "Ich bin trotzdem mit den beiden Testtagen zufrieden", sagte er. "Das Auto lässt sich konstant fahren und wir werden Stück für Stück besser."