Die Formel 1 Saison 2007 hat begonnen und sie lebt auch ohne den Rekordweltmeister - auch aus deutscher Sicht. Wenige Sekunden nach 10:00 Uhr Ortszeit und 00:00 Uhr europäischer Zeit eröffnete mit Sebastian Vettel ein deutscher Pilot das neue F1-Jahr. Der junge BMW Sauber-Testfahrer durfte das 1. Freie Training des Jahres im Albert Park zu Melbourne anstelle des Stammpiloten Robert Kubica absolvieren. Der Pole sitzt am Nachmittag im 2. Training erstmals im Auto.

Vettel war also der erste Fahrer auf der Strecke. Das war aber nicht das einzige erste Mal des 1. Freien Trainings. Denn schon in den ersten 90 Minuten des Jahres gab es die erste nasse Strecke. Am Morgen hatte es in Melbourne noch geregnet, so dass der Kurs trotz ausbleibender Schauer bis zum Ende feucht war; auch wenn der Asphalt in den Schlussminuten immer mehr abtrocknete und so fallende Rundenzeiten ermöglichte.

Nachdem mit Vettel bereits die erste Ausfahrt an Deutschland ging, holte sich auch ein Deutscher die erste Rundenzeit der Saison. GP-Debütant Adrian Sutil fuhr in 1:50.333 Minuten die erste Zeit des Freien Trainings. Im Laufe der Session sollten alle drei aktiven Deutschen einmal die Führung übernehmen, nur Nico Rosberg durfte nicht ran. Der Williams-Pilot musste zuschauen, wie Testfahrer Kazuki Nakajima sein Auto fuhr. Kurz vor Sutils erster Bestzeit lieferte Rubens Barrichello den ersten Ausrutscher der Saison. Der Brasilianer fuhr mit seinem Weltkugelauto als erster durch die grüne Wiese des Albert Park.

Der erste Dreher der Saison ging auf das Konto von Jarno Trulli, der sich in seinem Toyota einmal rundherum drehte, danach aber problemlos weiterfahren konnte. Das Problem der Anfangsminuten waren die weißen Linien, die aufgrund der nassen Fahrbahn sehr rutschig waren und sich an einigen Stellen sogar ablösten.

Die erste schnelle Runde auf Trockenreifen fuhr wenige Minuten vor Trainingsende Mark Webber, der damit eine Lawine an Zeitenverbesserungen auslöste. Das Endergebnis dieser Verbesserungen war die Bestzeit von Fernando Alonso, der seinen McLaren als einziger Fahrer unter 1:30 Minuten um den Kurs bewegte. Hinter dem amtierenden Weltmeister reihten sich Felipe Massa, Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Kazuki Nakajima in der Zeitenliste ein. Der Zweitplatzierte Massa war es auch, der das erste Handzeichen der Saison gab. Er wurde in den Schlusssekunden von einem Toro Rosso aufgehalten und machte sich südamerikanisch Luft. Eine Geste, die auch Alonso im letzten Jahr manchmal gebrauchte. Es steht also fest: Die Formel 1 lebt!