Giancarlo Fisichella weiß, dass es dieses Jahr für ihn um alles oder nichts geht. Im Vergleich mit seinem bisherigen Teamkollegen Fernando Alonso konnte der Italiener nicht wirklich glänzen, gegen seinen neuen Stallgefährten Heikki Kovalainen muss er jetzt zeigen, was er kann. Kovalainen, der 2006 noch in der GP2 unterwegs war, gibt in Melbourne am 18. März sein Grand Prix Debüt und Fisichella weiß, dass er, will er eine Zukunft in der Formel 1 haben, auf alle Fälle schneller sein muss als der Finne. Das sollte keine allzu schwierige Aufgabe sein, aber Fisichella weiß, dass er den Neuling keinesfalls unterschätzen darf.

"Er ist ein Rookie, aber er ist nicht unvorbereitet," erklärte der Römer gegenüber der Gazzetta dello Sport. "Er hat Erfahrung im Formelsport und er kennt den Renault R27 seit den ersten Tests. Er ist mehr gefahren als ich. Ich unterschätze ihn nicht. Er ist ein fokussierter, vorbereiteter und schneller Gegner." Er selbst werde allerdings einen Vorteil durch die neuen Bridgestone Reifen haben, die seinem Fahrstil besser entgegenkommen als die früheren Reifen. "Wir haben alle die gleichen Reifen. Bis zur letzten Saison hatten die Michelin-Reifen einen Vorteil auf einigen Strecken und die Bridgestone auf anderen. Der Unterschied wird in der Traktion liegen, in der Aerodynamik und der Strategie. Ich denke, mein Fahrstil wird mir einen Vorteil verschaffen."

Weiter geht der Römer davon aus, dass sein Team sich nach einigen Rennen hauptsächlich auf einen der beiden Fahrer konzentrieren könnte, je nachdem, wer der Schnellere zu sein scheint. In den vergangenen beiden Jahren war das Fernando Alonso und Fisichella vermutet, dass sich diese Strategie auch dieses Jahr wieder durchsetzen wird. "Es ist wichtig, sehr gut in die Saison zu starten und dann weiter regelmäßig in die Punkte zu fahren. Dann werden wir sehen, ob sich Renault auf einen Fahrer konzentriert um mit ihm den Titel zu holen." So sei das in den letzten beiden Jahren gewesen und die Strategie hätte funktioniert, meinte er weiter. "Aus einer Reihe von Gründen war der, den sie gewählt haben, aber nicht ich."

Bei den bisherigen Tests waren die beiden Renault nicht die Schnellsten, trotzdem ist der 34-jährige aber zuversichtlich, dass die neuen Aerodynamikteile, die noch vor dem Saisonstart in Australien kommen, das Auto schneller machen werden. "Wir sind noch nicht bei den Besten, aber der R27 wird erst für die letzten sechs Testtage fertig werden, für die wichtigsten Tests in Bahrain." Wo man im Vergleich mit der Konkurrenz zum jetzigen Zeitpunkt genau stehe, sei noch nicht klar, denn Testfahrten zu analysieren, sei schwierig. "Es ist schwer zu sagen, wie viel Benzin die anderen immer an Bord haben. Außerdem hatte Ferrari in Valencia Probleme während McLaren unglaublich schnell war, sie waren unschlagbar. In Montmelo war McLaren genauso schnell wie wir und die Ferrari waren vorne."