Sebastian Vettel sorgte im vergangenen Jahr vor allem durch seine Auftritte als Freitagstestfahrer bei BMW Sauber für Aufsehen. An zwei Wochenenden war er aber auch in der Renault World Series für das Carlin Team im Einsatz. Dort gewann er auf Anhieb beide Läufe an seinem Debütwochenende und war auch in Spa gut unterwegs, bis ihm ein Unfall in der Eau Rouge eine Fingerverletzung einbrachte.

In diesem Jahr absolviert Sebastian eine komplette Saison in der Renault World Series. Einen Alleingang erwartet er trotz seines starken Debüts nicht. "Viele denken vielleicht, dass die Serie ein Kindergeburtstag ist, weil ich auf Anhieb gewonnen habe, aber das ist definitiv nicht der Fall", warnte er bereits nach seinem Doppelerfolg im letzten Jahr.

"Für mich ist es sehr wichtig gegen andere Rennen zu fahren", so Vettel über seine Rückkehr in dieser Saison. "Deswegen fahre ich 2007 hier." Da es vom Zeitplan sehr schwierig geworden wäre die Freitagstests in der Formel 1 mit der GP2 zu verbinden, ist Sebastian froh, dass er wenigstens in der Renault WS fahren darf. Sein Landsmann und BMW Sauber-Testkollege Timo Glock hätte hingegen nichts gegen die Doppelbelastung Formel 1 und GP2 auszusetzen.

Einen Vorteil für den WS-Titelkampf sieht Vettel durch seine F1-Erfahrung aber nicht. "Ich werde aber versuchen, das Beste daraus zu machen. Wenn ich geglaubt hätte, dass es unmöglich ist, beides zu machen, würde ich es nicht tun." Seine Zielsetzung ist klar: "Ich möchte den Titel gewinnen, allerdings weiß ich noch gar nicht, wie viele Rennen mit meinen F1-Verpflichtungen kollidieren." Im letzten Jahr habe ihm die F1-Erfahrung aber geholfen ein besseres Gefühl für seinen F3-Wagen zu bekommen, in der World Series erwartet er nun ähnliches.

"Der F1-Wagen ist eine andere Welt", sieht er wenige Ähnlichkeiten. "Es ist hundertmal schneller und besser." Aus diesem Grund sei ein Vergleich äußerst schwierig. "Die Formel Renault 3.5 ist aber eine gute Vorbereitung für jeden Fahrer. Man hat hohe Geschwindigkeiten, viel Downforce und arbeitet ähnlich mit dem Auto wie in der F1." Doppelt hält eben besser.