Der neue Renault R27 musste seine erste "Niederlage" einstecken - natürlich nur insofern das bei Testfahrten überhaupt möglich ist. Der Tagesschnellste ist dabei vom Fahrernamen her bekannt: Anthony Davidson führte in seiner Funktion als Honda-Testfahrer schon einige Tests und Freitagstrainings an. Doch sein Team ist etwas ungewohnt unter den Topzeiten - Super Aguri. Allerdings fuhr Davidson seine Bestzeit nicht im SA106 des Vorjahres, sondern im Interimsauto getauften Vorjahres-Honda RA106; was so ein kleiner Buchstabe für einen Unterschied machen kann...

Eine Hilfe war Davidson zusätzlich, dass er bei seinen Reifentests gegen Ende des Tages mit wenig Sprit fuhr und so leichteres Spiel bei der Zeitenjagd hatte. Außerdem arbeitete er an einer neuen Software. Morgen wird er durch Takuma Sato abgelöst.

Fisichella kam gut über die Runden, Kovalainen hatte Probleme., Foto: Sutton
Fisichella kam gut über die Runden, Kovalainen hatte Probleme., Foto: Sutton

Platz 2 der Zeitenliste ging an Giancarlo Fisichella im schnellsten Renault. Der Italiener arbeitete heute erstmals am Setup des neuen Autos und machte gute Fortschritte. Dennoch verursachte er eine Testunterbrechung, gleiches gilt für Heikki Kovalainen im zweiten R27. Der Finne blieb mit rauchendem Heck ausgangs der Boxengasse stehen. Zuvor wurde sein Testbeginn schon von Elektronikproblemen hinausgezögert.

"Wir haben Fortschritte gemacht und das Potenzial des Autos bestätigt", bilanzierte Fisichella. "Das war bislang eine ermutigende Woche, es gibt natürlich noch einige Probleme zu beheben, aber dafür sind die Wintertests ja da."

Kovalainen war hingegen "leicht" frustriert. "Es war kein perfekter Tag, aber zu diesem Zeitpunkt ist es wichtig ein Gefühl für das Handling zu erlangen und sicherzustellen, dass das Paket zuverlässig ist - es geht nicht darum, schnelle Rundenzeiten zu setzen."

Auch nicht für Nico Rosberg, der heute Kazuki Nakajima im Williams-Interimsauto ablöste. Der Deutsche drehte 75 Runden und fuhr die drittbeste Zeit. Sein Hauptaugenmerk lag abermals auf dem Toyota-Motor. Zwanzig Minuten vor Testende blieb auch Nico einmal unfreiwillig auf der Strecke stehen.