Ab der Saison 2008 sollen in der Formel 1 Kundenchassis erlaubt sein. Eine Idee, die nicht bei allen Anklang findet. Erst vergangenen Monat hatte sich BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen kritisch gegenüber der Idee geäußert und die Befürchtung geäußert, dass unabhängige Teams künftig vielleicht nur noch dazu da sein könnten ihre großen Brüder zu unterstützen und dem Sport somit sehr viel an Spannung genommen werden könnte.

"Ich fürchte, dass es unabhängige Teams geben wird, die nicht wirklich unabhängig sind," so Theissen gegenüber Autosport. "Ich glaube, dass wohl jeder Hersteller darüber nachdenken könnte, ein zweites Team zu haben, was aber in einer Situation resultieren würde, dass er dann vier Autos kontrolliert - und dann vielleicht drei Autos dazu benutzt, den Topfahrer zu unterstützen." Unterstützung in seiner Einschätzung bekommt Theissen jetzt von Renault-Technikchef Pat Symonds.

"Ich glaube nicht, dass Kundenautos gut für die Formel 1 wären," erklärte Symonds. "Ich fürchte, dass das dazu führen würde, dass starke, unabhängige Teams verschwinden würden und es mehr so sein könnte, dass Hersteller Satellitenteams haben würden und wir dann sechs Hersteller haben, die 24 Autos kontrollieren." Auf der anderen Seite sieht Symonds vor diesem Hintergrund das Problem um die aktuellen Autos von Super Aguri und Toro Rosso, die angeblich bereits Kundenchassis ihre großen Brüder Honda und Red Bull sein sollen, nicht so tragisch.

"Wenn man schon sagt, dass man 2008 mit Kundenautos fahren kann, ist es dann wirklich so schlimm, das schon ein Jahr früher zu machen? Viele andere neue Regeln sind auch schon ein Jahr vorgezogen worden, wo ist also das große Problem?" Als Sturm im Wasserglas bezeichnet Symonds den Streit um die beiden Teams, der sich über die vergangenen Monate hingezogen hat. "Für mich ist das aus der Renault-Perspektive aber leicht zu sagen. Wenn es Spyker wäre, wäre ich darüber nicht allzu glücklich. Regeln sind Regeln."