Nach der enttäuschenden Saison 2006 glauben viele, dass Red Bull Racing dieses Jahr voll durchstartet. Grund: Der Wechsel zu den Weltmeistermotoren von Renault sowie die Verpflichtung von Erfolgsdesigner Adrian Newey. Doch ausgerechnet Newey selbst erteilte den Erfolgsaussichten seines neuen Teams einen Dämpfer: "Ich glaube, dass die Erwartungen an das neue Jahr viel zu hoch sind. Das ist nicht gut", sagte er am Sonntag während der Austosport International Show in Birmingham.

 Adrian Newey mit Red Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz (links) und Dr. Helmut Marko, Foto: Sutton
Adrian Newey mit Red Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz (links) und Dr. Helmut Marko, Foto: Sutton

"Ich würde lieber mit geringen Ansprüchen in die Saison gehen. Wenn wir dann besser sind, als wir gedacht haben, ist das toll. Wir sind immer noch ein junges Team und das heißt, dass unsere Infrastruktur und unsere Ressourcen noch nicht so gut sind, wie sie sein sollten. Das ist keine Entschuldigung, das ist Fakt", erläuterte der ehemalige McLaren-Erfolgsdesigner.

Nach seiner Einschätzung wird die Hauptaufgabe von Red Bull darin liegen, den Rückstand aufzuholen, der durch die desaströse Vorsaison entstanden ist. Damals verlor man aufgrund von Kühlproblemen mit dem RB2 wertvolle Testzeit in der Preseason.

Für Newey sind solche Probleme typisch für neue Teams. "Es passiert häufig, dass eine neue Mannschaft im ersten Jahr besser ist als erwartet, wie Red Bull 2005. Dafür gerät sie dann im zweiten Jahr ein bischen ins Trudeln."

Dennoch stellt Newey klar, dass es dieses Jahr wieder aufwärts mit Red Bull gehen wird. Zumal man schon früh die weitere Entwicklung des RB2 eingestellt habe, um sich voll auf das neue Auto zu konzentrieren. Und natürlich werde auch der Einfluss der neuen Leute dem Team einen positiven Schub geben. "Wir haben eine gute Mischung aus alten und neuen Leuten, wir haben einen neuen Chefdesigner mit neuen Ideen und wir haben mit Peter Prodromou einen neuen Aerodynamikspezialisten, der allerdings erst seit November da ist und sich bisher noch nicht an der Entwicklung des neuen Autos beteiligen konnte. Die erste Zeit hier mit dem neuen Team war also sehr aufregend. Ich hoffe wir setzen diese Aufregung um und entwickeln ein Auto, das wirklich neu ist und uns vorwärts bringen wird."

So wird auch der RB3 nichts mit dem Vorgängerauto, das noch mit Ferrarimotoren ausgestattet war, gemeinsam haben. "Ich glaube, das Bremspedal ist das einzige Teil, das wir übernommen haben", scherzte der Brite. Offiziell vorgestellt wird der erste Red Bull Bolide aus Neweys Feder diesen Mittwoch. Der offizielle Shakedown findet am 26. Januar in Barcelona statt.