Vorhersagen sind in der Formel 1 immer so eine Sache. Nicht umsonst weigerte sich Michael Schumacher eine Prognose für das Rennwochenende in Japan abzugeben, unter anderem wegen der Unberechenbarkeit des Wetters und der unterschiedlichen Kräfteverhältnisse bei unterschiedlichen Bedingungen. Vor dem 1. Freien Training in Japan reichte jedoch eine Information, ein Blick aus dem Fenster auf die heruntersegelnden Regentropfen und die nasse Strecke aus, um vorherzusagen: "Dann wird ja heute wieder keiner fahren..."

Niemand war natürlich übertrieben, denn glücklicherweise gibt es die sieben Freitagstester. Damit ihre Leistungen im Kampf gegen den Rundengeiz gewürdigt werden, hier die Namen der tapferen Sieben: Anthony Davidson, Michael Ammermüller, Adrian Sutil, Franck Montagny, Alex Wurz, Sebastian Vettel und Neel Jani. Zudem machten sich auch die beiden Super Aguri-Piloten Takuma Sato und Sakon Yamamoto um ihr heimisches Publikum verdient und drehten im Laufe der ersten Trainingsstunde einige Runden. Für ihren Testfahrer Franck Montagny war das Training nach einer zwischenzeitlichen Bestzeit allerdings vorzeitig beendet: Er landete eine Viertelstunde vor Trainingsende im Kiesbett und musste danach ansehen, wie sein Auto wild am Haken baumelte.

Die Stammpiloten trieben es hingegen alles andere als wild. Sie gaben Autogramme, saßen am Kommandostand oder beäugten das einschläfernd wenige Geschehen auf den TV-Monitoren in der Box. Mehr als eine Inforunde absolvierten die wenigsten - die beiden Ferrari-Fahrer ließen sich sogar überhaupt nicht auf der Strecke blicken. Ach wie schön, dass es Freitagstrainings gibt... Während die Einsatzpiloten auf das vorhergesagte Abtrocknen der Strecke warteten, was in Shanghai übrigens auch schon einmal schief gegangen ist, erzielte Anthony Davidson mit knapp acht Zehnteln Vorsprung die Bestzeit vor Neel Jani, Sebastian Vettel, Michael Ammermüller und Adrian Sutil. Ehre wem Ehre gebührt.