Es wird schon so lange über das zukünftige Motorenreglement diskutiert, wann kann dieses leidige Thema endlich zu den X-Akten gelegt werden? Mit dieser Frage konfrontierte motorsport-magazin.com den FIA-Präsidenten Max Mosley am vergangenen Samstag. Mosley antwortete zielsicher: "Wir haben eine Deadline für dieses Wochenende Sonntag gesetzt. Danach ist es endgültig vorbei."

Die Hoffungen auf eine Einigung oder wenigstens ein Ende der Ungewissheit blieben jedoch unerhört. Zumindest stellte Ferrari-Teamboss Jean Todt am Sonntagabend erneut ein Ultimatum: Wenn nicht binnen 24 Stunden eine Einigung erzielt werde, würde er die Unterschrift Ferraris zurückziehen.

Die Deadline ist verstrichen, die 24 Stunden sind abgelaufen, aber von einer Einigung ist genauso wenig zu sehen wie von einem Ende der Gespräche. Laut Informationen unserer Kollegen von Autosport wird hinter den Kulissen munter weiter verhandelt.

In einem Schreiben an die Herstellervereinigung GPMA teilte Mosley mit, dass er mit der Vorgehensweise der Hersteller am vergangenen Sonntag nicht einverstanden gewesen sei. Am Sonntag veröffentlichte die GPMA erstmals seit langer Zeit ein Press Release und kritisierte darin öffentlich die FIA und deren Präsidenten - eine aus Herstellersicht wohl längst überfällige Aktion. Denn bislang hielt sich die GPMA aus Gründen der Deeskalation mit öffentlichen Aussagen on the record zurück.

Mosley verwies in seinem Brief gleich mehrere Bestandteile des Press Releases ins Reich der Märchen, so sollen nicht alle sechs Hersteller und zehn der zwölf Teams einige gewesen sein. Dennoch schwebt eine Einigung in der Luft: Angeblich sollen die Motoren für 2007 bis zum 28. Oktober homologiert werden - jetzt gilt es nur noch zu klären, welche Teile danach noch verändert werden dürfen und wie viel die Hersteller an die unabhängigen Teams bezahlen, um deren Überleben mit kostengünstigen Motoren zu sichern. Es kann nur noch eine Frage vieler Meetings sein...