Weil es in Montreal in der ersten Qualifikationssitzung zu einem Zwischenfall kam - Mark Webber wurde unabsichtlich von seinem Stallkollegen Nico Rosberg aufgehalten und verfehlte den Aufstieg in den zweiten Heat - soll es "böses Blut" zwischen den beiden Williams-Piloten geben, munkelt man mancherorts im Medienwald.

Doch dem ist nicht so - wie so oft wurde der Vorfall von der gefräßigen Medienmaschine hochstilisiert. Nico Rosberg schrieb in seiner Castrol-Kolumne, dass Webber bei der Aktion ohnehin nur "maximal 1,5 Zehntelsekunden verloren" habe. Für den Aufstieg in die zweite Quali-Sitzung fehlten dem Australier jedoch volle drei Zehntelsekunden.

"Ich bin um den Bruchteil einer Sekunde zu spät ausgewichen", berichtete Rosberg. "Das war natürlich unglücklich, aber in Wirklichkeit war es kein derartig großes Problem, wie das außerhalb des Teams dargestellt wurde", erklärte Nico Rosberg. Und: "Wir haben über den Vorfall gesprochen und ich habe mich bei Mark entschuldigt."

Das Rennen des jungen Deutschen, der seinen Williams auf den beeindruckenden sechsten Startplatz stellen konnte, war nicht von langer Dauer: "Montoya wollte in Kurve drei sehr schnell und sehr knapp an mir vorbei ziehen, doch ich wollte nicht einfach so Platz machen und ihn vorbeilassen, weil mein Auto sich so gut angefühlt hat. Daher blieb ich auf Linie und mein Gefühl sagte mir, dass ich ihm genügend Raum übrig ließ - bis ich den Schlag spürte."