Toro Rosso-Jungpilot Scott Speed bestreitet am Wochenende seinen ersten Heim-Grand Prix. Die Veranstalter in Indianapolis rechnen damit, dass der Landsmann mit den coolen Sonnengläsern für erhöhten Zuschauerbesuch sorgen wird. Der 23jährige geht locker ans Werk - seit dem letzten Wochenende lastet noch weniger Gewicht auf den Schultern des Formel 1-Rookies.

Scuderia Toro Rosso-Miteigner Gerhard Berger hat in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten, im Rahmen des Grand Prix von Kanada in Montreal, erklärt, er wollen den Druck auf seine beiden Fahrer Scott Speed und Tonio Liuzzi "nicht zu groß werden lassen". Berger präzisierte: "Sie sollen beide Zeit zur Entwicklung haben. Die Formel 1 macht oft den Fehler, Talenten zu schnell alles abzuverlangen. Deshalb plane ich mit beiden Fahrern auch für 2007."

Auch der gestrenge Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko ist mit Scott Speed zufrieden, wenngleich er gegenüber Motorsport Aktuell einräumte: "In den freien Trainings sind Scott und Tonio immer ziemlich gleich schnell, doch sobald es in die Qualifikation geht, legt Liuzzi eine halbe Sekunde nach. So geschehen auch in Montreal." Doch Marko relativierte die Kritik umgehend: "Scott ist noch in einer gewissen Lernphase. Seine Rennleistung ist völlig in Ordnung. Man darf nie vergessen: Er ist mit 1.600 Testkilometern hier rein gekommen - ein Nico Rosberg dagegen mit etwa 18.000. Und Scott war vor seinem F1-Einstieg erst drei Jahre in Europa gewesen."

Scott Speed selbst freut sich: "Seit dem vierten oder fünften Grand Prix wurde ich etwas lockrerer und ich bin seither viel mehr in der Lage, mich an meinem Job zu erfreuen." Die Freude an der Tätigkeit - etwas, das viele Menschen grob unterschätzen, obwohl man aus dieser Freude die meiste Energie gewinnt. Scott Speed sagt selbstbewusst: "Ich weiß, dass ich hier her gehöre und ich weiß auch, dass ich noch lange hier sein werde."