Seit dem 9. Juni ist ganz Deutschland im Fußballfieber - und auch im F1-Fahrerlager wird mehr über das runde Leder als über das schwarze Gold diskutiert. Heute ist nun der erste von zwei spielfreien Tagen; was aber wenn sie in den vergangenen, knapp drei Wochen nichts als grünen Rasen gesehen haben? Wir verraten Ihnen, was Sie seitdem verpasst haben...

Die Fußball-WM begann in München mit einem Sieg der deutschen Mannschaft gegen Costa Rica, so viel werden Sie sicherlich noch wissen. Aber was geschah am gleichen Wochenende über dem Ärmelkanal auf der grünen Insel? Genau: In Silverstone wurde der Große Preis von Großbritannien ausgetragen. Der Sieger sollte wie immer an den letzten Rennwochenenden ein gelb-blaues Auto fahren und hörte deswegen auf den Namen Fernando Alonso.

Für Michael Schumacher verlief das Gastspiel in England genauso wie so manches Vorrundenspiel der Brasilianer: Der Deutsche war zu langsam und mogelte sich auf einem in der Box erkämpften zweiten Platz ins Ziel. Das gleiche Bild am letzten Wochenende: In Kanada fand das Halbzeitrennen der F1-Saison 2006 statt. Für Schumacher sprang wiederum nur ein zweiter Rang hinter Alonso heraus - der Dritte hieß in beiden Fällen Kimi Räikkönen.

McLaren Mercedes war auch einer der Lichtstrahlen der letzten Rennen. Die Silbernen konnten ihren in Monaco begonnenen Aufwärtstrend fortsetzen und in Montreal zu Ferrari aufschließen. Ebenso nach oben zeigten die Formkurven von BMW Sauber und Toyota. In der WM-Tabelle führt Alonso nun mit 25 Punkten Vorsprung auf den siebenfachen Weltmeister aus deutschen Landen.

Abseits der Rennstrecke sind seit Anfang Juni ebenfalls einige Dinge geschehen, die nicht damit verbunden waren, dass sich die Mechaniker, Fahrer und Journalisten vor den Fernsehern im Fahrerlager die Nasen platt drückten. So hat Giancarlo Fisichella seinen Vertrag bei Renault um ein Jahr verlängert; das könnte ein weiteres Indiz auf die Verpflichtung von Kimi Räikkönen sein. Überhaupt kochen die Suppen der Gerüchteköche dieser Tage auf großer Flamme: Räikkönen zu Renault? Renault-Motoren und Kovalainen zu Red Bull? Montoya in die Staaten? Klien ohne Cockpit? Die Silly Season ist im siebten Gang angelangt.

Tja, und was ist sonst noch so geschehen? Die Hersteller und die FIA konnten sich immer noch nicht auf ein gemeinsames Motorenreglement einigen, die Flügel sind flexibel wie eh und je, Michael Schumacher hat noch keine Entscheidung über seine Zukunft verkündet und manche GPDA-Fahrer schmollen hinter vorgehaltener Hand noch immer über die Rascasse-Affäre.

Bevor sie am Freitag wieder in der Fußball-Euphorie versinken, wollen wir Ihnen noch dies ans Herz legen: An diesem Wochenende steht in den USA das 10. Saisonrennen an. Ein Jahr nach dem Indy-Fiasko möchte die F1 bei den US-Fans einiges wiedergutmachen; vielleicht geben Sie den F1-Akteuren zwischen den Viertelfinalspielen ja auch eine Gelegenheit dazu...