Quasi im Stand sicherte sich Michael Schumacher seine vierte Pole Position in Monaco. In den Schlusssekunden des Qualifyings blieb er nach einem Fehler in der Rascasse-Kurve stehen und verhinderte somit eine Zeitenverbesserung seiner Konkurrenten. Während die Rivalen den Kopf schüttelten und Ferrari jubelte, kündigte die FIA eine Untersuchung des Vorfalls an.

Session 1: Der erste Favoritensturz

15 Minuten Hektik, Hochspannung und Chaos erwarteten die F1-Experten vor der 1. Qualifying-Session in den engen Straßen von Monaco. Gleich 18 Fahrer waren in den ersten Minuten auf der Strecke unterwegs - da war Verkehr quasi vorprogrammiert. Nur Michael Schumacher und Felipe Massa warteten gelassen in der Box.

Ausgerechnet Michael Schumachers Teamkollege kostete den Deutschen seinen ersten Versuch: Massa setzte seinen Ferrari in Kurve 4 Café de Paris in die Mauer und schied als einziger der Top-Piloten im ersten Qualifying aus.

Gut Acht Minuten blieben den Piloten nach der Wiederaufnahme des Trainings, um sich ihre Karte für die 2. Session zu sichern. Während die Konkurrenz mit neuen Reifen an die Spitze fuhr, musste Michael Schumacher mit gebrauchten Reifen bis zum Ende zittern. Aber der Ex-Champion schaffte es als 13. in die 2. Runde.

Neben Massa schieden Montagny, Sato, Speed, Monteiro und Albers aus. Knapp drin waren Heidfeld und Villeneuve. Vorne fuhr Kimi Räikkönen die schnellste Zeit. Hinter ihm reihten sich Alonso, Webber, R. Schumacher und Montoya ein.

Session 2: Silberner Hoffnungsschimmer

Auch die zweite Session begann mit viel Fahrbetrieb. Michael Schumacher hatte jedoch erneut die Ruhe weg und ging wiederum als Letzter raus. Neun Minuten vor dem Ende setzte Schumacher seinen 248 F1 in Bewegung. Diesmal schaffte er den Sprung in die nächste Runde gleich im ersten Versuch.

Genauso sicher weiter waren Kimi Räikkönen, Fernando Alonso, Giancarlo Fisichella und David Coulthard, die sich in der Zeitenliste vor Schumacher einrangierten. Die nächste Überraschung der zweiten Session waren die Williams: Mark Webber und Nico Rosberg landeten auf den Plätzen 6 und 7.

Abschied nehmen mussten die Zuschauer nach den zweiten 15 Minuten von den beiden BMW-Sauber Piloten Nick Heidfeld und Jacques Villeneuve, Jenson Button, Tonio Liuzzi, Christian Klien sowie Ralf Schumacher.

Session 3: Im Stand zur Pole

In Monaco ist vieles anders, aber das Spritverbrennen zu Beginn von Session 3 ist auch hier unverändert. In den ersten zwölf Minuten ging es für alle 10 Teilnehmer nur darum ihren Tank leer zu fahren und nicht in den Leitplanken zu landen.

Als erstes kamen die McLaren-Piloten zum Reifenwechsel an die Box. Auch Renault fertigte seine zwei Fahrer kurz nach der Hälfte des Qualifyings ab. Ferrari und Michael Schumacher warteten wieder am längsten.

Den ersten Schlagabtausch entschied Michael Schumacher für sich. Zwei Minuten vor dem Ende kamen beide Renault noch einmal an die Box, um sich abermals neue Reifen abzuholen. Ihr zweiter Anlauf wurde jedoch von einem in der letzten Kurve stehen gebliebenen Michael Schumacher zunichte gemacht. Nachdem der Deutsche einen Fahrfehler in der Rascasse begangen hatte, bekam er die Kurve nicht mehr und verursachte damit eine gelbe Flagge, die Flavio Briatore nur noch den Kopf schütteln ließ...

Startaufstellung: Under Investigation

Somit startet Michael Schumacher beim Großen Preis von Monaco von der Pole Position - jedenfalls so lange die Rennstewards seine Aktion als fair einstufen. Eine entsprechende Untersuchung ist bereits angekündigt. Neben ihm geht unter den aktuellen Umständen Fernando Alonso ins Rennen.

Reihe 2 belegen Mark Webber und Kimi Räikkönen, die somit noch vor Giancarlo Fisichella und Juan Pablo Montoya ins Rennen gehen. Die letzten beiden Top10-Startreihen okkupieren Barrichello und Trulli sowie Coulthard und Rosberg.

Knapp außerhalb der Top10 starten morgen zwei deutschsprachige Fahrer: Ralf Schumacher und Christian Klien beziehen in der sechsten Startreihe Aufstellung. Dahinter gehen Tonio Liuzzi und die negative Überraschung Jenson Button ins Rennen.

Noch weiter hinten steht Nick Heidfeld, der hinter seinem Teamkollege Jacques Villeneuve von Rang 16 starten wird. Ganz am Ende des Feldes steht nach seinem Fehler in der 1. Session Felipe Massa.