Kein Renault an der Spitze: Nicht Fisichella oder Alonso führten die Zeitenliste des Samstagmorgens an. Stattdessen übernahmen BMW Sauber und Nick Heidfeld das Kommando im verregneten Albert Park.

Der Rundengeiz Immense Rundenanzahlen hatten die Piloten nach der letzten Trainingssitzung des Australien GP nicht vorzuweisen. Doch durch den Regen und die nasse Strecke, vermittelte die 3. Trainingssession immerhin den Eindruck, dass während des gesamten Trainings viel Fahraction auf der Strecke vorherrschte. Zu den Vielfahrern zählten neben den Motorwechsler Jacques Villeneuve auch Yuji Ide, David Coulthard und Rubens Barrichello.

Die Zwischenfälle Das Training begann direkt mit einem Dreher von Felipe Massa. Dem Brasilianer folgten noch viele weitere Dreher von Yuji Ide, Jenson Button oder Christian Klien sowie beinahe unzählige Ausflüge der Piloten neben die nasse Strecke in die bunten Kiesbetten und Auslaufzonen des Albert Parks. Der erste Ausfall des Trainings war nach einer guten halben Stunde der Niederländer Christijan Albers, der seinen M16 im Kies eingrub.

Die Technik Nach dem 3. Training ist Schluss für den P86 V8-Motor im Heck von Jacques Villeneuve F1.06. Der Kanadier erhält für das Qualifying einen neuen Motor. Mit diesem soll er hoffentlich im Rennen über die Runden kommen.

Die Reifen Am Freitag sah das Kräfteverhältnis der Reifenhersteller relativ ausgeglichen aus. Bei nassen Mischbedingungen schien nun Michelin die Lauffläche leicht vorne zu haben. Allerdings lassen sich nur schwer richtige Aussagen über die Leistungsfähigkeiten der unterschiedlichen Regenreifen der beiden Marken treffen.

Die Platzierungen Nick Heidfeld sicherte sich in einem guten Schlussspurt die Bestzeit mit fast einer Sekunde Vorsprung auf seinen Teamkollegen Jacques Villeneuve. Auf Rang 3 ließ Tonio Liuzzi die Stärke der Jungbullen aufblitzen. Mit einer guten Sekunde Rückstand reihte sich Giancarlo Fisichella auf dem vierten Rang ein. Dahinter platzierten sich Ralf Schumacher, Felipe Massa, Michael Schumacher und Rubens Barrichello. Die Top10 komplettierten Trulli und Speed. Für Christian Klien reichte es immerhin zu Platz 11. Nico Rosberg wurde 15. Der amtierende Weltmeister Fernando Alonso begnügte sich am Ende mit Platz 17. Die beiden vorletzten Plätze gingen an die McLaren-Piloten, die gerade einmal je drei Umläufe absolvierten

Die Analyse Definitive Aussagen über das Kräfteverhältnis lassen sich nach dem durchwachsenen dritten Training nicht machen. Eins steht jedoch fest: Renault behält seine Favoritenrolle. Wer dahinter die Position des besten Verfolgers innehat, ist hingegen noch unklar. Mit Honda, McLaren und Ferrari gibt es gleich mehrere Anwärter. Überraschend gut schnitten am Samstag die BMW Sauber ab, die schon am Freitag eine gute Form angedeutet hatten.