"Love is in the aero", verspricht eine Presseaussendung von Toyota. "Der TF106 wird einen neuen Look aufweisen, er wird ein komplett neues Aerodynamik-Paket erhalten, welches die neuesten Entwicklungen aus unserem Windkanal beinhaltet, in dem wir die vergangenen sechs Monate mit 50 Prozent-Modellen gearbeitet haben", heißt es in dem enthusiastischen Schriftstück.

Toyota-Technikdirektor Mike Gascoyne erklärt den Vorteil der frühen Einführung des TF106: "Wir konnten seit November mit der mechanischen Basis des Wagens arbeiten und haben dabei extrem nützliche Daten über das Auto und die Bridgestone-Reifen erhalten, sodass wir für die ersten drei Rennen dieser Saison das bestmögliche Aerodynamik-Paket bauen konnten."

Altes und neues Kleid - der Vergleich aus der Vogel-Perspektive., Foto: Sutton
Altes und neues Kleid - der Vergleich aus der Vogel-Perspektive., Foto: Sutton

Das neue Aero-Kleid für den TF106 verfügt tatsächlich über zahlreiche Änderungen, es wurde wirklich fast jedes Element modifiziert - doch beinahe jede einzelne dieser Retuschen bewegt sich eher im Millimeterbereich. Die beigelegten technischen Zeichnungen belegen eindrucksvoll, dass in der modernen Formel 1 aufgrund des doch recht engmaschigen Regelwerks Millionen dafür ausgegeben werden müssen, um beispielsweise eine neue Finne vor den Seitenkästen zu platzieren oder eine um Nuancen anders modellierte Vorderradaufhängungsstrebe zu produzieren.

Auch für weniger aerodynamisch eingefleischte Formel 1-Fans auffällig ist beispielsweise der neue Frontflügel, dem kleine horizontale Flügelelemente hinzugefügt wurden. Tendenziell kann man sagen: Die Boliden der Generation 2006 brauchen mehr Abtrieb, weshalb die Nase des TF106 auch ein weiteres seitliches Flügelprofil trägt.

Die Seitenansicht - oben das alte, unten das neue Aero-Paket., Foto: Sutton
Die Seitenansicht - oben das alte, unten das neue Aero-Paket., Foto: Sutton

Mike Gascoyne bestätigt: "Wir haben jede einzelne Komponente in Betracht gezogen. Wir haben einen neuen Front- und einen neuen Heckflügel, neu geformte Seitenkästen, einen modifizierten Diffuser und eine überarbeitete Motorhaube." Toyota hat vor dem Saisonauftakt noch zwei Tests geplant - diese Woche in Vallelunga, wo das neue Aero-Kleid sein Debüt gibt - und nächste Woche in Barcelona.

Auch was den RVX-06 Motor betrifft, hat Toyota bereits weitere Ausbaustufen in der Pipeline. Motorenboss Luca Marmorini erklärt, dass man "seit Jahresbeginn eine Ausbaustufe in Rennspezifikation testen" würde. Der anstehende Test in Vallelunga sei besonders wichtig für die Motorenabteilung, sagt Marmorini: "In Hinsicht auf die Hitzerennen in Bahrain und Malaysia ist es wichtig, das neue Aero-Paket und dessen Kühlsystem auszuprobieren."

Die Nasenstudie - auffällig der neue Frontflügel., Foto: Sutton
Die Nasenstudie - auffällig der neue Frontflügel., Foto: Sutton

Toyota erklärte zudem, dass man bestens auf die Wiedereinführung der Reifenwechsel vorbereitet sei. Team-Manager Richard Cregan erklärt: "Obwohl die Reifenwechsel im Vorjahr in den Rennen nicht erlaubt waren, haben wir sie stets weiter trainiert. Wir wollten alle Möglichkeiten mit einbeziehen, das sollte sich jetzt bezahlt machen."

Das neue Aerodynamik-Paket des Toyota TF106 wird morgen Dienstag erstmals in Vallelunga zum Testeinsatz gebracht. Seit dem 29. November 2005 habe man mit zwei TF106-Chassis insgesamt 15.749 Testkilometer abgespult - das entspreche rund 51 Bahrain-Grand Prix-Distanzen, erklären die in Köln stationierten Japaner nicht ohne Stolz.