Egal ob in Valencia, Barcelona oder Jerez: Beinahe immer wenn ein Renault auf der Strecke unterwegs war, führte er auch die Zeitenliste an. Am dritten Testtag in Jerez endete diese Serie. Allerdings trennten nur 28 Tausendstel Giancarlo Fisichella von der Bestzeit des Spaniers Pedro de la Rosa.

Dieser saß jedoch nicht im neuen MP4-21 mit dem verbesserten V8-Motor. Stattdessen pilotierte der Lokalmatador einen MP4-20 samt gedrosseltem V10-Aggregat. Das Tageswerk des Spaniers bestand wie üblich aus Reifentests für Michelin.

Bei Renault stand der Tag ganz im Zeichen eines Heckflügelproblems, welches Heikki Kovalainen bereits am Mittwoch ereilte. Während die Mannschaft die Komponente in der Fabrik in Enstone untersuchte, mussten sich Fisichella und Kovalainen einen Heckflügel teilen. Deshalb konnte auch nur je einer der beiden Renault-Fahrer auf die Strecke gehen.

Bester Verfolger des Spitzenduos war Mark Webber im neuen FW28, der damit erneut seine gute Pace unter Beweis stellte. Im Gegensatz zu den bisherigen Tests setzte der Australier nicht das neue Getriebe, sondern eine herkömmliche Variante ein. Sollte das neue Getriebe bis zum Saisonstart weiterhin Probleme bereiten, könnte man in Bahrain auf dieses zurückgreifen.

Der vierte Platz ging an Jenson Button, der heute alleine im Einsatz war. Das zweite Auto musste das Team bereits verpacken und auf die lange Reise nach Bahrain schicken. Dort steht für Honda in der kommenden Woche der nächste Test auf dem Programm.

BMW Sauber rangierte sich wie am Mittwoch auf den Rängen 5 und 6 ein. Diesmal war es jedoch der Kanadier Jacques Villeneuve, der sich knapp vor seinem deutschen Teampartner Nick Heidfeld einreihte. Allerdings war bei den Weißen nicht alles Blau was glänzte: Zur Mittagszeit erlag Nicks F1.06 einem Problem an der Benzinpumpe. Dies kostete ihn den Rest des Testtages.

Die Top-10 komplettierten dahinter Heikki Kovalainen, Nico Rosberg, Kimi Räikkönen und Jarno Trulli. Ralf Schumacher landete im zweiten TF106 knapp außerhalb der besten Zehn auf Platz 11. Angesichts der gut anderthalb Sekunden Rückstand auf die de la Rosa Bestzeit, dürfte man bei Toyota immer mehr das Debüt des neuen Aerodynamikpakets in der nächsten Woche in Vallelunga herbeisehnen.

Das Debüt des Tages feierte die Scuderia Toro Rosso. Für diese rollte Tonio Liuzzi erstmals mit dem 'neuen' STR1 aus der Box. Der Begriff 'neu' ist beim Schwesterwagen zum RB2 allerdings mit Vorsicht zu verwenden. Denn das Auto gleicht dem RB2 in beinahe allen Bereichen. Und in jenen Gebieten bei denen dies nicht so ist, sieht er aus wie der RB1.

Trotz eines späten mechanischen Problems bildete STR nicht das Schlusslicht der Zeitenliste. Diese Rolle blieb der Midland Truppe vorbehalten, bei denen sich Christijan Albers und Tiago Monteiro einen M16 teilen.