"Die kleine Truppe aus Faenza": Dieser Ausdruck wurde in den vergangenen Jahren zum Synonym für ein tapferes, finanziell angeschlagenes, aber immer hoch motiviertes und sympathisches F1-Team. Es stand für einen der letzten Privatrennställe. Für Minardi.

Mit diesem Team gab der Niederländer Christijan Albers anno 2005 sein F1-Debüt und mit diesem Team kämpfte er in der letzten Minardi-Saison gegen Jordan um die hinteren Ränge. In diesem Jahr hat der Ex-DTM-Vizechampion die Seiten gewechselt: Nach dem Verkauf von Minardi an Red Bull gibt er beim Nachfolger des Jordan Teams Gas.

Und obwohl MF1 Racing keineswegs zu den Branchenprimussen zu zählen ist, spürt Albers schon nach wenigen Wochen im Team einen "sehr großen Unterschied".

"Es ist schon anders, wenn ich in London Heathrow aus dem Flugzeug steige. Man fühlt einfach, dass man in einem Motorsportland ist." Dennoch sagt Albers: "Ich hatte eine tolle Zeit bei Minardi, aber ich musste immer Opfer bringen. Wenn ich etwas ändern wollte, dann mussten wir auf das Budget achten und versuchen einen Kompromiss zu finden."

Bei Midland sei das jetzt "völlig anders". "Wenn wir etwas brauchen, dann bekommen wir es. Es ist eine ganz andere Welt."

Allerdings möchte der Niederländer das nicht als Kritik an Minardi verstanden wissen. Vielmehr möchte er damit seine Zufriedenheit bei seinem neuen Arbeitgeber zum Ausdruck bringen.

"Als ich zum ersten Mal den alten Jordan gefahren bin, war es im Vergleich zum Minardi ein richtig gutes Auto." Angesichts der Verbesserungen zwischen dem EJ15B und dem M16 erhofft sich Albers eine gute Saison 2006. "Es ist immer schwierig vorherzusagen, wie groß die Fortschritte ausgefallen sind. Aber es geht auch darum, wie groß die Fortschritte der anderen Teams waren." Albers würde sich freuen, wenn diese "so klein wie möglich" gewesen sind.