Tiago Monteiro hielt im vergangenen Winter die F1-Welt in Atem: Hat er nun bei MF1 unterschrieben oder nicht? Wird er 2006 für Midland fahren oder nicht? Dieses Frage- und Antwortspiel zog sich über Wochen und Monate hinweg.

Kaum hatte Monteiro in Portugal seine Vertragsverlängerung bekannt gegeben, dementierte sein Team einen solchen Deal. Und auch Monteiro machte einen Rückzieher und deutete an, dass er falsch verstanden worden sei. Jetzt, da alles in trockenen Tüchern ist, drehte er den Spieß wieder um:

"Das Team hat am 2. November meine Option gezogen und wir unterschrieben einen neuen Vertrag für 2006", enthüllte Monteiro im Rahmen des Launches in Silverstone. "Sie hielten es nicht für nötig die Verlängerung bekannt zu geben, da es für mich ja nur eine Fortführung des Vertrages war."

Tiago Monteiro zweifelte nie an seinem Stammcockpit., Foto: MF1
Tiago Monteiro zweifelte nie an seinem Stammcockpit., Foto: MF1

Deshalb habe das Team die Vertragsverlängerung nur jenen Leuten gegenüber kommuniziert, "die es wissen" mussten. Tiago hingegen wollte etwas für seine Sponsoren und Fans in Portugal verkünden und so sei das Durcheinander entstanden. "Es war vielleicht etwas verwirrend, aber wenn man so hart am neuen Auto arbeitet, dann vergisst man schon einmal, dass die Öffentlichkeit nicht die gleichen Informationen besitzt."

Wie es dennoch zu den Dementis, selbst nach der Nennung seines Namens in der offiziellen FIA-Starterliste, kommen konnte, erklärte Tiago nicht. Die Gerüchteköche werden deshalb auch weiterhin davon sprechen, dass Monteiro bis zuletzt um sein Cockpit bangen musste und letztlich die Sponsorengelder den Ausschlag gegeben haben.

Das erste Update ist schon geplant

Die Zielsetzung für seine zweite F1-Saison verändert das Hickhack ohnehin nicht: "Ich habe in meiner Debütsaison sieben Punkte geholt, auf dem Podium gestanden und viele Ehrungen erhalten: Das wird nur schwer zu überbieten sein so lange ich kein Rennen gewinne."

Davon ist unter normalen Umständen allerdings nicht auszugehen. Deshalb würde sich Monteiro auch mit "regelmäßigen Punkteankünften" zufrieden geben. "In der Anfangsphase der Saison möchte ich die Lücke zur Konkurrenz schließen, die im letzten Jahr sehr groß war, und dann regelmäßig punkten. Und wenn sich wieder eine Chance ergeben sollte, dann möchte ich dafür bereit sein."

Hoffnung macht ihm sein neues Arbeitsgerät: "Ich habe all die Daten aus dem Windkanal gesehen und die Entwicklung genau verfolgt", sagte er. "Das ist das Gute daran, wenn man im zweiten Jahr in einem Team ist. Man ist in alles involviert."

Somit weiß Monteiro schon jetzt, was ihn nach den ersten Rennen erwartet: "Wir haben drei oder vier große Upgrades geplant." Dabei handelt es sich um Verbesserungen, für die vor dem Saisonstart einfach keine Zeit zur Verfügung stand. "Es gibt viele Ideen für das neue Auto. Nach zwei oder drei Rennen werden wir unseren ersten großen Entwicklungsschritt machen."