Schon lange kämpft Bernie Ecclestone darum einen Grand Prix in Russland abhalten zu dürfen. Bislang hatte Mr E. damit aber noch keinen Erfolg, was in der modernen F1-Welt an sich schon fast ein Frevel ist.

Mit dem MF1 Racing Team bekommt Bernie nun aber immerhin das erste F1-Team unter russischer Flagge und mit ihm kommt auch noch ein russischer Testfahrer. Im Gegensatz zum letzten F1-Russen Sergey Zlobin, soll Roman Rusinov mehr auf der Rennstrecke als bei illegalen Straßenrennen auffallen.

Das Ziel des russisch-kanadischen Teambesitzers Alex Shnaider ist es jedenfalls einen seiner Landsleute in die F1 zu bringen. "Es wird einige Jahre dauern", weiß Shnaider um die schwierige Situation, "aber wir schauen uns einige junge Fahrer an. Es gibt genügend Talente in Russland."

Midland ist aber nicht nur auf der Suche nach Fahrertalenten. Auch Techniker aus der Heimat stehen ganz oben auf der Wunschliste. "Wir suchen aktiv nach Aerodynamikern und Ingenieuren in Russland", verriet er der Nachrichtenagentur Reuters. "Es gibt viele sehr gute Spezialisten in Russland, zum Beispiel Luftfahrtdesigner." Diese sollen nun gefunden, überzeugt und nach Silverstone in die Fabrik gebracht werden.

"Es ist sehr spannend. Denn es war von Anfang an unser Plan ein russisches F1-Team aufzubauen", ist Shnaider von seinem Projekt begeistert. "Die F1 ist in Russland noch relativ unbekannt, aber mit der Zeit wird es immer besser werden und ein russisches Team wird das Interesse anschüren." Dann erwartet sich Shnaider auch einige Sponsoren aus seinem Heimatland.

Nötig hat das Team zusätzliche Gelder aber nicht. Jedenfalls steht es um die Finanzen des Teams viel besser als zu Jordan-Zeiten. "Unsere finanzielle Situation ist stärker als viele Leute glauben", betont Geschäftsführer Colin Kolles. "Es ist immer noch ein kleines Team, aber wir haben unser Budget im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt", fügt Tiago Monteiro hinzu.

Und irgendwann wird der russische Einfluss auch dazu führen, dass Bernies großer Traum in Erfüllung geht. "Es wird irgendwann ein Rennen geben", sagt Shnaider. "Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollte es in Moskau klappen."