Obwohl er auf seinen für 2006 gültigen Vertrag mit dem früheren Sauber-Team gepocht hat, musste Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve doch eine Zeit lang um seinen Arbeitsplatz bangen. Denn das neue BMW Sauber F1-Team überlegte ernsthaft, den Kanadier, der im Vorjahr vor allem in der ersten Saisonhälfte im Schatten von Teamkollege Felipe Massa stand, zu Gunsten eines jungen Piloten abzulösen. Doch letztlich entschloss man sich, den Kanadier zu behalten.

Während Nick Heidfeld einen Dreijahresvertrag in der Tasche hat, muss Jacques Villeneuve auch in diesem Jahr wieder "auf Engagement" fahren. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen schloss im Rahmen der heute abgehaltenen Fahrzeugpräsentation des BMW Sauber F1.06 eine Verlängerung mit Villeneuve prinzipiell nicht aus, schränkte aber ein: "Wir werden sehen. Zunächst schauen wir auf die Saison 2006 und in dieser Saison müssen wir die bestmöglichen Resultate erzielen. Aus diesem Grund erhalten unsere beiden Fahrer auch die gleichen Chancen und deshalb erwarten wir auch gleichwertige Ergebnisse von den beiden. Danach sprechen wir über die Zukunft."

Für Villeneuve heißt das: Kann er mit "Quick Nick" mithalten, darf er auf eine Vertragsverlängerung hoffen. Kann er es nicht, muss er sich wohl woanders umsehen. Die Voraussetzungen für einen fairen "Stallkampf" sind gegeben - Theissen verspricht: "Beide Fahrer erhalten gleichwertiges Material und sie werden auch gleichwertig behandelt. Wir haben zwei Nr.1-Piloten."

Jacques Villeneuve erklärte, er wolle das Team von sich überzeugen: "Ich liebe den Wettbewerb. Ich bin deshalb noch immer in diesem Sport, weil ich Rennen gewinnen möchte." Im Unterschied zu Sauber könne er bei BMW Sauber F1 uneingeschränkt über die nötigen Ressourcen verfügen. In der Formel 1 möchte Villeneuve noch "ziemlich lange" bleiben.