Zum ersten Mal seit dem Großen Preis von China in Shanghai nahm Rubens Barrichello am Donnerstag in einem Formel 1-Einsitzer Platz. Nachdem er Ferrari in Richtung Honda verlassen hatte, durfte er im letzten Jahr noch eine Doppelsitzerfahrt mit seiner Familie absolvieren. Ansonsten saß Rubinho auf der Strafbank und musste dem munteren Testtreiben in Spanien tatenlos zusehen.

Am dritten Testtag des Jahres 2006 war es nun aber soweit: Barrichello gab in Jerez sein Debüt für das neue Honda Werksteam und setzte dabei gleich eine Bestzeit.

Allerdings hielt Rubinho diese Tagesbestzeit in seinem V10-getriebenen Vorjahresboliden nicht alleine! Stattdessen erzielte Pedro de la Rosa im ebenfalls V10-gepowerten MP4-20B exakt die gleiche Rundenzeit von 1:16.732 Minuten!

Die schnellste Rundenzeit eines V8-Piloten ging an Weltmeister Fernando Alonso, der heute zum ersten Mal mit dem neuen R26 fahren durfte. Der bislang schnellste V8-Mann Michael Schumacher hatte seine Testarbeiten schon gestern beendet und den roten Staffelstab an Testfahrer Marc Gené übergeben.

Diesem standen heute sowohl ein F2005 mit V10-Motor als auch ein F2004-M mit V8-Power zur Verfügung. In letzterem Fahrzeug drehte Gené die viertbeste Zeit des Tages und setzte damit den guten Eindruck der Scuderia fort.

Hinter diesem Spitzen-Quartett reihte sich Mark Webber im mitternachtsblauen Williams Cosworth Boliden auf dem fünften Rang ein. Damit ließ Webber beide TF106 von Ricardo Zonta und Jarno Trulli hinter sich. Zwischen Zonta und Trulli quetschten sich in der Zeitenliste sogar noch Nico Rosberg im zweiten Williams und Anthony Davidson im Honda Concept Car.

Wie mittlerweile fast schon gewohnt erlebte Williams-Neuling Rosberg keinen problemfreien Tag. Erneut spielte ihm seine Elektronik Streiche, weshalb er insgesamt nur auf 49 Runden kam. Nicht ganz so schlimm erwischte es Pedro de la Rosa, der eine halbe Stunde vor Testende einen Motorschaden an seinem Mercedes V10 hatte. Allerdings soll sein Triebwerk laut Angaben des Teams zu diesem Zeitpunkt bereits über 1.500 Kilometer zurückgelegt haben.

Der zweite aktive Deutsche Nick Heidfeld landete am Ende des Tages hinter Giancarlo Fisichella im R25 und Gary Paffett im zweiten McLaren auf dem zwölften Rang. Allerdings hatte auch der Mönchengladbacher am Morgen mit Elektronikproblemen zu kämpfen. Für den Rest des Tages konzentrierte er sich auf Reifentests für Michelin.

Langsamer als Heidfeld waren am Donnerstag nur zwei Piloten: Scuderia Toro Rosso Fahrer Scott Speed, der ebenfalls von technischen Problemen heimgesucht wurde und eine neue Benzinpumpe bekam, sowie Christian Klien, der im leidgeplagten RB2 nicht über 44 Umläufe hinauskam.