Seit vielen Jahren wird in der Formel 1 kritisiert: Die Fahrer sind auf der Strecke schwer zu erkennen, Teamkollegen schwer auseinanderzuhalten. Trends im Helmdesign und schließlich die Einführung des Cockpit-Schutzes Halo haben diesen Effekt in den letzten zehn Jahren merklich verschlimmert. Im Bestreben, eine Lösung zu finden, testet die FIA in Spa etwas Neues.

Erstmals werden alle Teams dazu verpflichtet, auf beiden Seiten der sogenannten T-Cam - der Onboard-Kamera über dem Cockpit - dort das offizielle Drei-Buchstaben-Kürzel des Fahrers zu ergänzen. Es ist erst einmal nur ein Test der Regelhüter. Wohl eher nach dem Motto "schadet nicht". Weil die Kameras sehr klein sind, sind die Kürzel nur in Nahaufnahmen zu erkennen.

Technik-Details: Williams T-Cam
Das Fahrer-Kürzel auf der T-Cam ist mangels Platz nur klein, Foto: Motorsport-Magazin.com

Grundsätzlich gibt es durch die T-Cams ohnehin eine viel hilfreichere Identifikations-Methode. Jedes Team setzt ein Auto mit schwarzer T-Cam ein, und eines mit gelber T-Cam. Was aber natürlich ein eher obskures Detail ist. Kaum jemand kann auswendig aufsagen, welcher Fahrer bei jedem Team mit Gelb und wer mit Schwarz fährt.

Formel 1 mit Helm & Halo: Das Problem der Fahrer-Identifikation

Das Thema Fahrer-Unterscheidbarkeit ist in der Formel 1, und im Motorsport generell, seit Jahren ein Thema. Natürlich spielte der Halo dabei eine große Rolle. 2018 eingeführt, verdeckt er aus vielen Winkeln große Teile des Fahrer-Helms, der davor seit Jahrzehnten das wichtigste Werkzeug zur Unterscheidung der Fahrer gewesen war.

Aber auch die Fahrer sind nicht unschuldig. Ein Trend zu immer komplexeren Helm-Designs macht die Identifikation aus der Entfernung, also vor allem für Fans vor Ort auf den Tribünen, nur noch schwieriger.

Viele Rennserien experimentierten (oder verpflichteten) in den letzten Jahren mit größeren Fahrerkürzeln auf dem Auto, größeren Startnummern oder auch mit LED-Flächen, auf denen nicht nur Kürzel, sondern auch alternierend die aktuelle Position angezeigt werden. Großflächige Methoden sind jedoch nichts, was die Teams gerne hergeben - es handelt sich hier besonders in der Formel 1 um sehr wertvolle Sponsorflächen.