In dieser Woche steigt Rubens Barrichello nach sechs Jahren bei Ferrari erstmals für das neue Honda-Werksteam ins Cockpit. Sein erster Arbeitstag für Honda wird allerdings aller Voraussicht nach nicht so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wie jener eines 'schlichten' neuen Angestellten von Red Bull Racing.

Okay, der so genannte 'schlichte' Angestellt ist Designer, sogar Stardesigner und Technikdirektor. Aber selbst diese Technikgurus ziehen beim Amtsantritt an neuer Wirkungsstätte normalerweise nicht so viel Aufmerksamkeit auf sich, wie dies Adrian Newey dieser Tage bei seinem Einzug in die RBR-Büros in Milton Keynes macht.

So verkündete Niki Lauda bereits vor dem vorzeitigen Arbeitsbeginn des Briten: Wenn der neue RB2 nicht sofort rund laufen sollte, würde sich der Einfluss des Chefdesigners "schnell" bemerkbar machen.

Da ist es kein Wunder, dass Sportdirektor Christian Horner bereits kurz nach der Verpflichtung des Designgenies seinen Neuzugang über einen Starpiloten stellte: "Wenn ich die Wahl zwischen Michael Schumacher und Adrian Newey hätte, dann würde ich immer Adrian nehmen."

Ein ähnliches Beispiel wählte Newey nun zum Einstieg in seinen neuen Job: "Ab einem bestimmten Zeitpunkt ist es natürlich unser Ziel einen großen Fahrernamen anzuziehen, aber vorerst werden wir weiter mit David und jungen Fahrern wie Tonio Liuzzi und Christian Klien arbeiten. Danach wird es viel einfacher Topfahrer anzuziehen. Schließlich würde ein solcher nur ins Team wechseln, wenn er die Chance auf Rennsiege und hoffentlich WM-Titel hätte."

Demnach benötige das Team momentan viel mehr ein schnelles Auto, als einen Topstar im Cockpit - am Zeichenbrett hat Red Bull Racing seit dem heutigen Montag ohnehin einen solchen.