So hatte sich das Kimi Antonelli nicht vorgestellt. Ausgerechnet bei seinem Heimrennen auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari fand er sich im FP2 am Ende des Klassements wieder. P18 und 1,113 Sekunden Rückstand auf den Trainingsschnellsten Oscar Piastri. "Es war ziemlich chaotisch heute", verriet der Mercedes-Rookie. Der Grund für seine enttäuschende Platzierung war schnell gefunden: Er brachte auf dem C6, der weichsten Pirelli-Mischung, keine saubere Runde zustande.

Im ersten Run unterlief ihm ein Fehler, er verpasste die Schikane am Ende des zweiten Sektors und musste durchs Gras. "Im zweiten Run war der Grip weg. Ich konnte die Reifen nicht mehr richtig abkühlen", schilderte Antonelli. Zumindest gibt seine Longrun-Pace Anlass zur Hoffnung. "Der Longrun auf dem Medium fühlte sich ganz gut an. Ich weiß jetzt, woran ich arbeiten muss", so Antonelli, der vor allem sich selbst in der Verantwortung sieht: "Die Balance war in der zweiten Session besser, aber ich muss mich klar steigern. Jetzt liegt es an mir."

George Russell: Mein Kampf ist mit Max und den Ferraris

Einen völlig anderen Freitag erlebte Teamkollege George Russell, der in beiden Sessions Platz vier belegte. In FP2 lag der Mercedes-Pilot nur vier Zehntel hinter Spitzenreiter Oscar Piastri. "Ich habe Oscar [Piastri] gesehen und auf einmal war er weg", erzählte Russell nach dem zweiten Training. "In der Qualifying-Simulation waren wir näher an McLaren als auf den Longruns."

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Allerdings sieht sich der Brite in Imola nicht mit McLaren kämpfen. Seine Gegner heißen: Verstappen, Leclerc und Hamilton. "Unser Kampf ist mit Max [Verstappen] und den Ferraris", betonte der dreifache Grand-Prix-Sieger. Immerhin: Die Updates, die Mercedes zum Europa-Auftakt mitgebracht hat, scheinen zu funktionieren.

Für Spannung könnten allerdings die Reifen im Rennen am Sonntag sorgen. Pirelli setzt in Imola erstmals den C6 ein. Laut Russell ist der Reifen ideal auf einer schnellen Runde, aber nicht über die Distanz. "Die Qualifying-Simulation war tatsächlich sehr gut. Aber der Reifen ist nicht für diese Strecke gemacht. Es gab viel Verschleiß", so der Mercedes-Pilot. Seine Devise für das Wochenende? Punkte sammeln. Diese Strategie ging bisher auf - in der Fahrerwertung liegt er nur sechs Punkte hinter dem Drittplatzierten Max Verstappen.

Nicht nur Mercedes hatte ein durchwachsenes Training in Imola. Für Sauber war der Freitag eine wahre Achterbahnfahrt. Was genau bei Nico Hülkenberg und Gabriel Bortoleto los was, könnt ihr hier lesen: