Ferrari hat seit 2008 in der Formel 1 keinen WM-Titel mehr gewonnen. Damals sicherten Kimi Räikkönen und Felipe Massa Team Maranello die Konstrukteurs-WM. Auf einen Fahrer-Titel warten die Roten sogar noch ein Jahr länger. Damals feierte Lewis Hamilton gerade erst sein Debüt in der Königsklasse.

Jetzt soll es der inzwischen siebenfache F1-Weltmeister sein, der die Scuderia wieder zu einem WM-Titel bringt. In seiner bisherigen Karriere war Hamilton an 15 Meisterschaften beteiligt. Siebenmal holte er selbst die Fahrer-Trophäe, achtmal sicherte sich sein Team die Konstrukteurs-Meisterschaft.

Lewis Hamilton ist sich bei Ferrari sicher: Ich weiß wie ein Siegerteam aussieht

Diese Erfahrungen geben ihm die Sicherheit, dass Ferrari 2025 bereit ist, den Weltmeister-Titel zu gewinnen. "Ich habe schon mit zwei Weltmeisterteams gearbeitet. Ich weiß, wie ein Siegerteam aussieht und es fühlt sich [bei Ferrari] genauso an", ist er nach der ersten Ausfahrt mit dem SF-24 von seinem neuen Arbeitgeber überzeugt.

Wie sehr die Formel 1 und die Scuderia Ferrari in und um Maranello gelebt wird, hat den ehemaligen Mercedes- und McLaren-Fahrer in seinen ersten beiden Monaten dort erstaunt, aber auch die technischen Voraussetzungen im Werk beeindrucken ihn: "Die Leidenschaft hier ist so groß, so etwas habe ich noch nie gesehen. Sie haben alle Zutaten, die man benötigt, um eine Weltmeisterschat zu gewinnen."

Warum es bisher in den letzten 17 Jahren nicht geklappt hat? Hamilton sagt: "Es geht darum, alle Teile zusammenzufügen. Wir haben einen großartigen Anführer mit Fred [Vasseur] und dann auch John [Elkann; Ferrari-Vorsitzender] und Benedetto [Vigna; Ferrari-CEO] und jeder verfolgt einen großartigen und ruhigen Ansatz."

In der Vergangenheit war Ruhe nicht unbedingt ein Faktor, den man in den letzten Jahren mit dem erfolgreichsten Team in der Geschichte der Formel 1 assoziieren würde, aber seit Fred Vasseur Ende 2022 das Team von seinem Vorgänger Mattia Binotto übernommen hatte, ging es mit der Weltmeister-Mannschaft von Legenden wie Michael Schumacher, Niki Lauda oder Alberto Ascari wieder aufwärts.

Hamilton: Ferrari-Mitarbeiter lassen keinen Stein auf dem anderen

"Ich fühle mich hier zu Hause und ich weiß exakt, wo ich hingehöre", fühlt sich Hamilton, der schon seine ersten Sprachfetzen Italienisch gelernt hat, in seiner Wechsel-Entscheidung bestätigt. "Es fühlt sich natürlich und richtig an. Ich denke, ich muss einfach weiter die Zeit investieren und einen Schritt nach dem anderen gehen. Es muss nicht alles an einem Tag passieren, aber natürlich haben wir ein Ziel und das ist es, auf das alle hinarbeiten", sagte er weiter.

Was dieses Ziel ist, muss Hamilton gar nicht aussprechen. Es geht natürlich um den WM-Titel in der Formel 1, auf den in seinen Augen nur noch Details fehlen. "Wir sind noch nicht in allen Bereichen perfekt. Aber alle im Team versuchen sich überall zu verbessern und dabei lassen sie keinen Stein auf dem anderen", ist Hamilton vom Team-Gefüge in Maranello überzeugt.

Lewis Hamilton beim Formel-1-Filmtag (Launch) von Ferrari in Fiorano
Lewis Hamilton beim Ferrari-Launch in Fiorano, Foto: Massimo Pieri

Eine Eigenheit von Ferrari, die Hamilton in seiner bisherigen F1-Karriere noch gar nicht erleben konnte war, dass die Motoren für das Auto am selben Ort gefertigt werden wie das Chassis. Derzeit gibt es das in der Formel 1 überhaupt nur bei Ferrari. Das in Brackley stationierte Mercedes wurde von seiner Motorschmiede in Brixworth beliefert, McLaren in Woking erhielt ebenfalls Aggregate der Silberpfeil-Marke.

Doch das ist nicht der einzige Aspekt, der Ferrari von anderen Werksmannschaften in der Formel 1 abhebt. "Dieses ganze Team unter einem Dach zu haben, ist eine einzigartige Erfahrung, die ich vorher nicht kannte. Und dann auch noch die Strecke direkt außerhalb der Fabrik zu haben, ist ziemlich unglaublich", staunte er.

Rekord-Champion trotz Ferrari-Ansage mit Formel-1-Prognose vorsichtig

Aber noch will er keine Prognose abgeben, ob es 2025 tatsächlich schon soweit sein kann: "Es ist noch zu früh, um zu wissen, wie es in diesem Jahr aussehen wird. Wir wissen nur, dass es zwischen den Topteams sehr knapp sein kann, und wir befanden uns natürlich noch nicht mit allen anderen Autos auf der Strecke."

Sprich: Eine Woche müssen wir uns noch gedulden, bis die Prognosen für den Ausgang der Formel-1-Saison 2025 konkreter werden: Am 26. Februar beginnen die Testfahrten in Bahrain, die drei Tage andauern.

Ferrari stellt aggressives Formel-1-Auto 2025 vor! (11:01 Min.)