Die Formel 1 erhielt am 25. November einen Neuzugang. Damals wurde bekanntgegeben, dass Cadillac ab 2026 als elftes Team in die Königsklasse einsteigen wird. Offen blieb allerdings, mit welchen Motoren die GM-Marke nach dem Einstieg unterwegs sein wird, denn für den Bau eigenere Antriebe kommt das Debüt noch zu früh.

Nachdem es die Spatzen schon seit Wochen von den Dächern pfiffen, gab es nun die offizielle Bestätigung, dass die Wahl auf Ferrari fällt. Das gaben die Italiener am Dienstag vor dem Ende der Post-Season-Testfahrten in Abu Dhabi bekannt. Wie lange die Partnerschaft laufen wird, steht in der Presseaussendung nicht. Die Rede ist von einem "mehrjährigen Deal".

Cadillac: Motor und Getriebe kommen von Ferrari

Nicht nur die Power Units für das US-Team werden aus Maranello kommen, sondern der Deal umfasst auch das Getriebe. Im genauen Wortlaut heißt es in der Aussendung: "Ferrari gibt heute eine mehrjährige Vereinbarung mit Andretti Formula Racing LLC über die Lieferung von Triebwerken und Getrieben an das von TWG Global und General Motors geführte Rennteam ab 2026 bekannt."

Damit steht dem F1-Debüt von Cadillac, das seit Jahren unter dem Namen Andretti einen Weg in die Königsklasse gesucht hatte, nichts mehr im Weg. Nichts mehr als eine Formalität: "Voraussetzung [für die Motor-Lieferung] ist, dass Andretti Formula Racing LLC eine schriftliche Bestätigung der FIA - F1 erhält, dass seine Teilnahme an der FIA-Formel-1-Meisterschaft 2026 akzeptiert und genehmigt wurde", wird in der Ferrari-Mitteilung gefordert.

Im November wurde nur bekanntgegeben, dass "eine grundsätzliche Vereinbarung" (Original-Wortlaut: "agreement in principle"), zwischen der Formel 1 und Cadillac getroffen worden war. Genauere Details, wie etwa die im Concorde Agreement festzulegende Anti-Dillution Fee, die auf alle anderen Teams aufgeteilt wird, sind aber noch ausständig.

Dass es auf eine PU-Belieferung durch Ferrari hinauslaufen würde, galt schon seit einigen Wochen als so gut wie fix. Maranello verliert ab 2026, also zeitgleich mit dem Andretti-Einstieg, Sauber als Kundenteam, da Hinwil in der kommenden Regel-Generation als Audi-Werksteam unterwegs ist und die Motoren von der VW-Marke bezieht. Haas bleibt trotz einer Zusammenarbeit mit Toyota auch weiterhin ein Ferrari-Kunde.

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur wurde bei der Bekanntgabe folgendermaßen zitiert: "Es ist großartig, das Engagement eines weiteren amerikanischen Teams zu sehen, das von einer der angesehensten Marken in der Automobilindustrie unterstützt wird, und das zu einer Zeit, in der die Formel 1 in den Vereinigten Staaten immer beliebter wird." Außerdem merkte er an: "Das bedeutet, dass wir weiterhin zwei „Kundenteams“ in der Meisterschaft haben werden, mit allen Vorteilen, die sich daraus für die technische Entwicklung bei Ferrari ergeben."

Langfristig will aber Cadillac eigene Motoren an den Start bringen, weshalb sich General Motors auch bereits bei der FIA als Motorenhersteller eingeschrieben hat. Die Rede ist davon, dass ab 2028 eigene Power Units in der Formel 1 an den Start geschickt werden könnten.

Vor dem Abu-Dhabi-GP hatte Cadillac verkündet, wer den Posten als Teamchef übernehmen wird. Die Wahl fiel Formel-1-Routinier Graeme Lowdon. Auch er kam bei der Verkündung des Ferrari-Deals zu Wort. "Wir freuen uns sehr, mit Ferrari als Antriebs- und Getriebelieferant für unser Cadillac-Team zusammenzuarbeiten und damit zwei bemerkenswerte Vermächtnisse zu vereinen. Die Wahl des richtigen Antriebspartners ist entscheidend, und wir vertrauen auf die Leidenschaft, die Exzellenz und die außergewöhnlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter von Ferrari" wurde er zitiert.