Die Bestzeit im 1. Freien Training zum Abu Dhabi GP 2024 geht an Charles Leclerc. Der Ferrari-Pilot umrundete den 5,281 Kilometer langen Yas Marina Circuit in 1:24,321 Minuten und ließ damit McLaren-Konkurrent Lando Norris hinter sich. Ferrari und McLaren kämpfen an diesem Wochenende noch um den Konstrukteurstitel. Für die Scuderia gibt es dabei einen bitteren Rückschlag: Leclerc muss wegen eines Batteriewechsels zehn Startplätze nach hinten.

Das Training stand aber ganz im Zeichen der Nachwuchsfahrer: Gleich sechs Teams nutzten die Session für einen verpflichtenden Rookie-Einsatz. Deshalb verfolgte Weltmeister Max Verstappen das Training vom Kommandostand aus. Einen speziellen Moment gab es bei Ferrari, wo das Brüderpaar Charles und Arthur Leclerc fuhr.

Das Ergebnis: Leclerc, der seine Rundenzeit nach dem Batteriewechsel später in der Session fuhr, distanzierte Norris um zwei Zehntelsekunden. Lewis Hamilton fehlte auf Rang drei bereits eine halbe Sekunde auf die Bestzeit. Satte acht Zehntelsekunden hinter Leclerc landete George Russell im zweiten Mercedes. Alle Piloten waren dabei schon auf den Soft-Reifen unterwegs.

Pierre Gasly kam im Alpine auf einen starken fünften Platz direkt vor Nico Hülkenberg im Haas. Franco Colapinto konnte mit Platz sieben vor Kevin Magnussen überzeugen. Felipe Drugovich und Sergio Perez komplettierten die Top-10.

Die Zwischenfälle: Nach wenigen Minuten sorgte Isack Hadjar fürr eine kurze Gelb-Phase. Der Franzose überschätzte den Grip in Kurve 6 und drehte sich. Hadjar konnte den Red Bull schnell wieder in Fahrtrichtung stellen und weiterfahren. Allerdings klagte er über zu wenig Raum zwischen seinen Beinen und dem Lenkrad.

Für Lewis Hamilton und Lando Norris hat die Session noch ein Nachspiel. An seinem letzten Mercedes-Wochenende stand der Rekordsieger der Formel 1 Norris in der Zielkurve im Weg. Der McLaren-Pilot lief mit großem Geschwindigkeitsüberschuss auf Hamilton auf und musste abbremsen, um eine Kollision zu verhindern. Die Stewards behandeln den Zwischenfall nach dem Training.

Die Freitagsfahrer: Mehr als die Hälfte der Teams nutzte das letzte 1. Freie Training der Formel-1-Saison 2024 für einen der beiden verpflichtenden Rookie-Einsätze. Weltmeister Max Verstappen räumte sein Cockpit für Isack Hadjar, Oscar Piastri überließ seinen McLaren Ryo Hirakawa, Felipe Drugovich pilotierte den Aston Martin von Lance Stroll, Ayumu Iwasa saß im Racing Bull von Yuki Tsunoda und Luke Browning ersetzte Alexander Albon im Williams.

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Bei Ferrari gab es eine emotionale Session: Arthur Leclerc, der Bruder von Charles Leclerc, durfte den Ferrari von Carlos Sainz pilotieren. Damit fuhr zum ersten Mal in der Geschichte der Formel 1 ein Brüderpaar gleichzeitig für das gleiche Team. Während Charles Leclerc Bestzeit fuhr, landete sein 24-jähriger Bruder auf Rang 18.

Die Technik: Nur zwei Teams brachten zum Saisonfinale noch neue Teile. Sauber überarbeitete den Unterboden ein weiteres Mal. Im 1. Freien Training bekam Valtteri Bottas die neue Spezifikation. Sollte sich das Teil bewährend, kommt auch Zhou Guanyu für das restliche Wochenende in den Genuss.

Die Racing Bulls brachten nicht nur einen neuen Frontflügel, sondern auch eine überarbeitete Nase, für die ein eigener Crashtest nötig war. Dabei handelt es sich bereits um ein Bauteil für den 2025er Boliden, das in Abu Dhabi evaluiert werden soll.

Das Wetter: Nach der unerwarteten Abkühlung in Katar ist die Formel 1 in Abu Dhabi zurück in wärmeren Gefilden. Auf dem Asphalt wurden unter wolkenlosen Himmel 41,7 Grad gemessen, das Quecksilber für die Umgebungstemperatur stieg auf 27,9 Grad Celsius. Auch wenn das Wetter am Wochenende stabil bleibt, waren die Bedingungen nicht repräsentativ: Qualifying und Rennen finden bei oder nach Sonnenuntergang statt.