Die Formel 1 setzt weitere Maßnahmen für eine klimafreundlicheren Motorsport um. Wie die Königsklasse bekannt gab, wird ab der Saison 2026 der Große Preis von Kanada früher als in den vergangenen Jahren stattfinden. Das beliebte Straßenrennen in Montreal, welches auch in der laufenden Saison inmitten der Europa-Saison am 09. Juni über die Bühne ging, soll ab der übernächsten Saison in die dritte oder vierte Maiwoche und damit vor den Auftakt der Europarennen verlegt werden. Da der Rennkalender für die Saison 2026 noch nicht feststeht, muss diese Änderung noch durch den FIA World Motor Sport Council bestätigt werden, was allerdings als Formsache gilt.
Neuer Kanada-Termin: Keine Unterbrechung der Europa-Saison mehr
Der Kanada-GP besitzt seit vielen Jahren einen eher ungewöhnlichen Termin im Rennkalender. Mitten in der Europasaison musste die Formel 1 bis nach Montreal reisen, nur um danach wieder den kompletten Tross zurück nach Europa zu transportieren. In der laufenden Saison fand der Große Preis von Kanada zwischen dem back-to-back von Monaco und Imola, und dem Großen Preis von Spanien in Barcelona statt.
Diese Ansetzung sorgte aus mehreren Perspektiven für Kritik. Zunächst bedeutete es für die Teams und Mitarbeiter einen großen Arbeits- und Reiseaufwand, um den logistischen Anforderungen gerecht zu werden. Außerdem war der 'Zwischenstopp' in Kanada denen seit jeher ein Dorn im Auge, die sich für eine klimafreundlichere Formel 1 stark machen. In Anbetracht der Entfernung von fast 6.000 Kilometern zwischen Montreal und Barcelona, sind diese Bedenken auch nicht ganz unbegründet. Der größte Klimatreiber der Formel 1 sind nämlich nicht die Emissionen der Autos auf der Strecke, sondern der CO2-Austoß der Flugzeuge, die das Equipment der Teams quer über den ganzen Globus transportieren.
Durch den neuen Termin im Mai, sollen all diese Parteien entlastet und die Europarennen geschlossen abgehalten werden. "Die Änderung ermöglicht es, die europäische Etappe der Saison in einem zusammenhängenden Zeitraum während der Sommermonate in Europa zu konsolidieren. Dadurch soll jedes Jahr eine zusätzliche transatlantische Überquerung der Formel-1-Gemeinschaft entfallen, was mit erheblichen CO2-Einsparungen verbunden ist", heißt es im offiziellen Statement der Formel 1.
Weniger Distanz: Formel 1 optimiert Rennkalender weiter
Die Verlegung des Kanada-GP ist die nächste Maßnahme der Formel 1, die Königsklasse des Motorsports umweltfreundlicher zu gestalten. Bereits in diesem Jahr wurde der Große Preis von Japan in den Frühling verlegt, um besser mit den Rennen in der Asien-Pazifik-Region abgestimmt zu sein. Der Große Preis von Aserbaidschan wurde dafür in den Herbst verlegt, da die Formel 1 nur eine Woche später etwas weiter östlich in Singapur fährt. Auch die jüngste Verlängerung des Monaco GP inklusive Terminänderung steht im Zeichen der kürzeren Distanzen zwischen den Rennen.
"Ich bin äußerst dankbar gegenüber dem Veranstalter und allen beteiligten Regierungsstellen des Großen Preises von Kanada – von der lokalen über die provinzielle bis hin zur nationalen Ebene. Wir würdigen den enormen Einsatz aller Beteiligten, die den temporären Aufbau des Events beschleunigt haben, um die Formel-1-Gemeinschaft früher als bisher willkommen zu heißen", bedankte sich Formel-1-CEO Stefano Domenicali. "Diese Änderung wird den zukünftigen Rennkalender nicht nur nachhaltiger gestalten, sondern auch logistisch sinnvoller für unsere Teams und Mitarbeiter machen. Unser Ziel, bis 2030 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, bleibt weiterhin eine Priorität für uns als Sport. Dank solcher Anpassungen sind wir auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen."
In der Saison 2026 sollen neben den Änderungen am Rennkalender auch ein komplett synthetischer Treibstoff der Emissionen der Formel 1 weiter eindämmen. Dazu gibt es komplett neues Motorenreglement, mit deutlich mehr Elektropower. Warum diese Technik schneller sein könnte als befürchtet, könnt ihr hier nachlesen:
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