Elf Siege hat Max Verstappen in den bisherigen Formel-1-Sprints bereits einfahren können - mehr als jeder andere Fahrer. In der Qualifikation für das Sprintrennen am Samstag in Brasilien reichte es für den Niederländer allerdings nur zu Startplatz vier. Titelrivale Lando Norris wird zwei Ränge vor ihm starten und hat damit die Chance, wichtige Punkte im WM-Kampf gutzumachen. Noch schlimmer: Auch im Grand Prix droht Verstappen eine schlechtere Startposition - einer Motorenstrafe sei Dank. Ist das Wochenende für den Red-Bull-Piloten unter diesen Vorzeichen schon gelaufen, bevor es überhaupt richtig begonnen hat?
Helmut Marko: Unmöglich für Red Bull mit Mclaren mitzuhalten
„Sobald wir ins Sprint-Qualifying gegangen sind, sah es so aus, als seien wir ab vom Schuss“, beschrieb Verstappen seinen Freitag. Zum Teil machte er die Bedingungen auf dem Autodromo Carlos Pace für das aus seiner Sicht enttäuschende Ergebnis verantwortlich. „Es war etwas schwierig mit den Bodenwellen und ich glaube, dass der neue Belag das Fahren erschwert hat.“
Er fügte hinzu: „Es war extrem holprig, was für unser Auto nicht gut ist. Es sprang viel herum und das kostete uns einiges an Rundenzeit.“ Am Ende fehlten dem 27-Jährigen über drei Zehntelsekunden auf die Bestzeit von Oscar Piastri. Verstappens Prognose für das morgige Sprintrennen: „Ich glaube nicht, dass wir im Renntrimm die Schnellsten sind. Wir haben noch Arbeit vor uns.“
In diesem Jahr wurden in Brasilien sowohl die Strecke als auch die Boxengasse neu asphaltiert. Trotzdem behielt der Kurs in Interlagos seine charakteristischen Bodenwellen bei. Dies führte zu Bouncing und Beschwerden seitens der Fahrer.
Auch Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko zeigte sich unzufrieden: „Wir sind zu langsam. Wir haben in Kurve vier und neun viel zu viel auf McLaren verloren.“ Sein Zwischenfazit: „Es wird schwer oder unmöglich mit McLaren mitzuhalten. Leclerc und Ferrari scheinen in Reichweite zu sein, zumindest im Sprint. Der Rückstand ist für diese kurze Rundenzeit sehr groß.“
Schlechte Vorzeichen für das gesamte Formel-1-Wochenende?
Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es für Max Verstappen aber noch: Für alle noch anstehenden Sessions besteht eine Chance auf Regenschauer, wodurch das Feld durcheinandergewirbelt werden könnte. Die Vorfreude auf mögliche Sessions im Nassen hielt sich beim dreifachen Weltmeister aber in Grenzen: „Das Wetter könnte Einfluss nehmen, aber das müssen wir abwarten.“
Wie Max Verstappen hatte auch Sergio Perez im anderen Red Bull im Sprint-Qualifying Probleme. Eine Fehleinschätzung sorgte dafür, dass sein Arbeitstag bereits nach dem SQ2 endete. Mehr darüber könnt ihr hier nachlesen:
Wenn die Vorzeichen für den Sprint für den dreifachen Weltmeister schlecht stehen, dann stehen sie für das Sonntagsrennen noch schlechter. In Mexiko hatte Verstappen mit Motorenproblemen zu kämpfen, in Brasilien wurde seine Power Unit nun ausgetauscht. Das Auto mit der Nummer eins wird den Grand Prix mit dem sechsten Verbrennungsmotor in dieser Saison bestreiten – wobei per Reglement vier erlaubt sind. Da Verstappen bereits in Spa zehn Plätze weiter hinten starten musste, gibt es in Brasilien nur eine Strafversetzung um fünf Plätze.
Nichtsdestotrotz stellt dies Max Verstappen vor eine Mammutaufgabe, wenn er seine Führung im Kampf um den WM-Titel ausbauen möchte. Aktuell liegt er noch 47 Zähler vor Lando Norris. Was seine Bestrafung angeht, gab Verstappen mit einem Augenzwinkern zu verstehen: „Da habe ich halt ein bisschen mehr Arbeit zu tun.“
Der WM-Kampf zwischen Lando Norris und Max Verstappen entfachte nach dem Rennen in Mexiko wieder heftige Diskussionen. Diesmal war es Verstappen, der nach dem Zweikampf mit Norris bestraft wurde. Kritik lässt der Niederländer allerdings von sich abperlen. Alles, was ihr darüber wissen müsst, erfahrt ihr in unserem neuen Video. Gleich mal reinschauen:
diese Formel 1 Nachricht