Nach der Eskalation im WM-Kampf der Formel 1 sind die Fronten zwischen McLaren und Red Bull verhärtet. Nicht geklärt ist jedoch, welche Auswirkungen der Titelkampf auf Lando Norris' und Max Verstappens privates Verhältnis hat. Die beiden verbindet eine Freundschaft, die durch die strittigen Zweikämpfe der letzten Wochen auf eine harte Probe gestellt wird.
Norris gesteht vor dem Brasilien-GP, dass auch er nicht weiß, wie es darum bestellt ist. Denn seit Mexiko haben sich der amtierende Formel-1-Weltmeister und sein größter WM-Konkurrent nicht mehr unterhalten. "Wir haben nicht gesprochen, ich denke nicht, dass wir das müssen. Denn ich habe nichts zu sagen", so Norris.
Lando Norris: Habe Verstappen nichts zu sagen
"Max weiß, was er zu tun hat. Er weiß, was er falsch gemacht hat. Tief in seinem Inneren weiß er es und es liegt an ihm, sich zu verändern, nicht an mir", ist der McLaren-Pilot überzeugt. Damit spielt Norris auf die beiden Zwischenfälle in Mexiko an, als Verstappen ihm am vergangenen F1-Wochenende in Mexiko zuerst in Kurve 4 keinen Platz ließ und ihn anschließend in Kurve 8 neben die Strecke drückte.
Doch diese Ansage soll nicht bedeuten, dass zwischen ihnen nun das Tischtuch zerschnitten sei. "Ich habe noch immer viel Respekt für Max und alles, das er tut. Ich habe keinen Respekt dafür, was er letzte Woche getan hat, aber ich respektiere ihn als Menschen und alles, was er erreicht hat", stellt Norris klar, ehe er wiederholte: "Aber es liegt nicht an mir, mit ihm zu reden."

Lando Norris: Fahre manchmal ein bisschen zu freundlich
Ein Revanchefoul von Norris sollte man sich nicht erwarten. Das liegt nicht nur daran, dass er damit seinem Team schaden würde, sondern - so Norris - an seiner allgemeinen Einstellung: "Ich denke, meine Mentalität war es immer, dass ich fair und sauber fahre. Manchmal war ich ein bisschen zu freundlich, wenn ich angegriffen oder verteidigt habe. Von dieser Seite aus habe ich immer gute Entscheidungen getroffen, nur manchmal habe ich einen Preis dafür bezahlt, dass ich nicht aggressiv genug war", erläutert der dreifache Grand-Prix-Sieger.

Könnte der Preis, den Norris für seine Passivität im direkten Duell zahlt, letztendlich die WM-Krone sein? Denn mit 47 Punkten Rückstand kann er es sich kaum mehr erlauben, zurückzustecken. Andererseits befindet sich Norris auch in der unkomfortablen Position, dass er es sich kaum erlauben kann, es auf einen Unfall ankommen zu lassen.
Denn 2024 kämpft nicht nur er um die Fahrer-WM, sondern gleichzeitig befindet sich McLaren auch im Duell mit Ferrari um den Konstrukteurs-Titel. "Sie [Red Bull, d.Red] haben einen einfacheren Job zu erledigen. Sie können viel größere Risiken gehen", erkennt Norris diesen Nachteil an.
Droht in Brasilien nach den direkten Duellen (und darauffolgenden Strafen) in Austin und Mexiko die nächste Eskalationsstufe im Duell zwischen Norris und Verstappen? Der WM-Zweite baut auf faires Duell, will aber nicht zu viel daran denken: "Ich erwarte einen sauberen Kampf. Aber das liegt nicht an mir. Ich mache nicht die Regeln, ich verteile nicht die Strafen. Alles, was ich tun kann, ist fahren."
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