Die Bestzeit im 3. Freien Training in Zandvoort geht an Pierre Gasly. Der sportliche Wert der Qualifying-Generalprobe zum Niederlande GP 2024 hält sich aber in Grenzen. 44 Minuten musste das Training nach einem heftigen Unfall von Logan Sargeant [siehe Zwischenfälle] unterbrochen werden. Erst zwei Minuten vor dem Ende konnte die Session wieder freigegeben werden. Entsprechend chaotisch verliefen die letzten Sekunden des 3. Trainings bei feuchten Bedingungen.
Das Ergebnis: Gaslys Bestzeit von 1:20,311 Minuten auf den Intermediates ist wertlos, weil es zu keinem echten Showdown kam. Alle Piloten versuchten nach dem Restart lediglich noch, überhaupt eine Runde zu fahren. Sergio Perez und Yuki Tsunoda kamen gar nicht mehr rechtzeitig über die Linie, während sich die restlichen Piloten auch auf ihren schnellen Runden noch bekriegten.
Platz zwei ging dabei an Kevin Magnusse vor Valtteri Bottas und Lando Norris. Fernando Alonso, der auf Rang fünf landete, fuhr seine Runde noch vor dem Abbruch. Esteban Ocon wurde Sechster, Oscar Piastri Siebter. Lance Stroll, Nico Hülkenberg und Carlos Sainz komplettierten die Top-10. Lewis Hamilton, Charles Leclerc und Max Verstappen belegten nur die Plätze 15 bis 17.
Die Zwischenfälle: Nach drei Ausrutschern im 1. Training und einem kleinen Crash im 2. Training war Nico Hülkenberg bei der Suche nach einer alternativen Ideallinie erneut erfolgreich. Der Haas-Pilot verbremste sich am Ende der Gegengeraden und rutschte mit stehenden Rädern durch die Auslaufzone, wo er schließlich mit dem Frontflügel in der Streckenbegrenzung einschlug.
Mit lädiertem Frontflügel schaffte es Hülkenberg aus eigener Kraft zurück an die Box. Abgesehen von Frontflügel und Nase bekam das Auto beim Unfall nichts ab. "Es war das gleiche wie gestern: Ich habe die Bremse angetippt und die Räder haben blockiert", beschwerte sich der Emmericher am Funk. Weil er mit dem havarierten Haas zurück an die Box fuhr, muss er sich nach der Session noch vor den Stewards verantworten.
Nach einer knappen Viertelstunde musste das 3. Training unterbrochen werden. Logan Sargeant hatte die Kontrolle über seinen Williams verloren und war heftig in die Leitplanke eingeschlagen. Am Ausgang der ersten Steilkurve blieb der US-Amerikaner lange auf der Außenbahn und überfuhr bei feuchten Bedingungen Kerb und Gras mit der rechten Fahrzeugseite.
Dadurch bog der Bolide schlagartig nach links ab, wo er mit hoher Geschwindigkeit mit dem Heck in der Leitplanke einschlug. Der Aufprall war so heftig, dass sich ein Rad komplett vom Fahrzeug löste und quer über die Fahrbahn rollte und das Auto sogar Feuer fing. Sargeant konnte unverletzt aussteigen, doch das Auto erlitt nicht nur einen heftigen mechanischen Schaden, sondern dürfte auch durch das Feuer zusätzlich zerstört worden sein. Die Teilnahme am Qualifying ist fraglich.
Weil beim Unfall auch die Leitplanke beschädigt wurde, dauerte die Unterbrechung länger. Erst nach 44 Minuten Pause konnte FIA Rennleiter Niels Wittich das 3. Freie Training wieder freigeben. Weil es beim Restart schon in der Boxengasse zu einem großen Stau kam, versuchte Verstappen noch in der Boxenausfahrt Positionen zu gewinnen. Dabei überfuhr er die weiße Linie und bekam von der Rennleitung die schwarz/weiße Flagge gezeigt.
Das Wetter: Wie vorhergesagt kam der Regen am Samstag zurück, allerdings waren die Bedingungen deutlich besser als am Freitagmorgen. Vor allem die extremen Windböen gehörten der Vergangenheit an. Bei immer wieder einsetzendem leichtem Nieselregen wurden auf dem Asphalt 22 Grad gemessen, die Umgebungstemperatur lag bei rund 20 Grad Celsius. Für das Formel-1-Qualifying heute um 15:00 Uhr werden ähnliche Bedingungen erwartet.
diese Formel 1 Nachricht