Siebtes Rennen, siebtes Mal keine Punkte in der Formel 1 für Sauber. Als das Schweizer Team zum letzten Mal anschrieb, hieß es noch Alfa Romeo - in Katar 2023. Beim Rennen in der Emilia Romagna fehlte es an Pace. Da half nicht einmal mehr Valtteri Bottas' Monster-Stint von 54 Runden auf dem harten Reifen. Oder endlich bessere Boxenstopps.
Valtteri Bottas: Viel aggressiveres Rennen in Imola als geplant
Das Wichtigste zuerst: Im Gegensatz zu Williams blieben Valtteri Bottas und Zhou Guanyu in Imola Katastrophen-Boxenstopps erspart. Von 52,44 Sekunden wie in Bahrain war das Team diesmal weit entfernt.
Mit neuer Boxenstopp-Ausrüstung gelangen den Sauber-Mechanikern mit 2,64 Sekunden (Zhou) bzw. 2,71 Sekunden (Bottas) relativ gute Boxenstopps. Nicht auf Red-Bull-Niveau, aber nicht so schrecklich, dass sie ein Rennen zerstören.
Abgesehen davon hatte das Wochenende für das zukünftige Team Audi nicht viel Positives zu bieten: Das Sauber-Duo startete in Imola auf den Plätzen 16 (Valtteri Bottas) und 18 (Zhou Guanyu). Ins Ziel kam Zhou auf P15, Bottas auf P18. Eine wirkliche Chance auf ein zählbares Ergebnis hatte dabei allerdings keiner. Auch, weil nie ein Safety Car auf die Strecke kam.
"Es war einen Versuch wert", ging Valtteri Bottas gelassen mit seiner Risiko-Strategie um. Der Finne fuhr bereits in Runde acht zum Reifenwechsel, sein zweiter Stint mit 54 Runden war dann grenzwertig. "Der Stint war einfach zu lang. In den letzten zehn Runden sind die Reifen weggebrochen und es fühlte sich mehr wie Eislaufen als Rennfahren an."
Zhou Guanyu fuhr mit "normaler" Einstopp-Strategie, und steckte dann im Verkehr fest. Das erhoffte Safety Car ließ auf sich warten. "Leider hatten viele die gleiche Strategie auf einer Strecke, wo Überholen schwierig ist", so der 24-Jährige. "Wir müssen in Sachen Pace und Leistung noch mehr rausholen."
"Wir wollten mit Valtteri aggressiv sein. Im Endeffekt mussten wir wegen Alonso sogar noch aggressiver vorgehen, als wir wollten", erklärt Sauber-Ingenieur Xevi Pujolar. Mit Soft aus der Boxengasse gestartet, eröffnete der Aston-Martin-Pilot in Runde sieben die Boxenstopps - Sauber musste reagieren. Damit das Team aus dem Zürcher Oberland nicht mehr ständig auf solche Hail-Mary-Pässe setzen muss, muss sich etwas ändern.
Sauber: Updates einzige Möglichkeit aus dem Tief
Tenor: Der einzige Weg raus aus der Misere führt über Updates. In Imola gab es einen neuen Unterboden für das Team, der wie erwartet performte. Beim Monaco-GP werden ebenfalls wieder neue Teile am C44 sein. Vor allem die Qualifying-Pace muss sich verbessern, im Renntrimm ist der Leistungsrückstand geringer.
"Wir müssen sehr hart arbeiten und die Lücke schließen. Die Racing Bulls sind im Moment einen Schritt vor uns, Hülkenberg ist auch sehr stark", meint Pujolar. Mit Williams und Alpine auf Augenhöhe zu kämpfen, reicht dem Team nicht. "Wir müssen uns steigern - so schnell wie möglich", appelliert Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi.
Sauber würden vermutlich viele zu den Verlierern des Emilia Romagna Grand Prix zählen. Wer hat es für uns auf die Hitliste der Gewinner und Verlierer geschafft? Hier geht's zum Artikel.
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