Max Verstappen gab sich am Formel-1-Wochenende in Imola die volle Dosis Motorsport. Der Weltmeister gewann mit Red Bull nicht nur den Grand Prix, sondern war auch virtuell siegreich. Mit dem Team Redline triumpherte er beim 24h Nürburgring in iRacing. Einst widmete auch Lando Norris einen Großteil seiner Freizeit dem Simracing. Eine Aktion wie die seines Kumpels Max Verstappen käme dem McLaren-Fahrer heute aber nicht mehr in den Sinn.
"Wir haben schon Rennen zusammen gewonnen, ich hab also meine Zeit gehabt", so Norris auf die Frage, weshalb er auf den virtuellen Rennstrecken dieser Tage nicht mehr in der Häufigkeit vergangener Tage anzutreffen ist. Sein früherer virtueller Teamkollege Max Verstappen setzte sich am Samstagabend nach dem Formel-1-Qualifying an sein Simracing-Setup. Zwischen 20:00 und 23:00 Uhr absolvierte er drei Stints im Top-Split des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring in seiner angestammten Simulation iRacing. Am Sonntagmorgen war ab 8:15 Uhr ein weiterer Doppelstint an der Reihe.
"Ich hab das nie versucht, ich habe auch keinen Simulator in meinem Motorhome. Ich fahre nicht mehr so viel wie früher, weil ich lieber Golf spiele. Und Max hasst Golf", erklärt Norris mit einem Augenzwinkern, das Verstappen mit "alter Mann!" erwidert. Als Norris 2019 im Alter von 19 Jahren in die Formel 1 kam, war er so etwas wie der F1-Posterboy der Generation Z. Den nerdigen Lando, der in der Pressekonferenz neben Daniel Ricciardo wie ein Schuljunge über anzügliche Witze lacht, hat der Rennsieger des Miami GP 2024 mittlerweile hinter sich gelassen.
"Als ich aufgewachsen bin, habe ich sehr viel davon gemacht. Ich denke, ich habe einen Preis dafür gezahlt, so viel davon zu machen, und dafür viele andere Dinge nicht zu machen. In meiner Kindheit gab es nur Motorsport, Simracing und Schule, wenn ich dorthin musste", erklärt der 24-Jährige, der in den Sozialen Medien regelmäßig beim Flanieren in Monaco zu sehen ist.
"Ich habe früher nichts anderes [als Motorsport] gemacht, ich bin nie ausgegangen, habe alle diese Dinge nicht gemacht, mit Freunden rausgehen. Ich war ein bisschen ein Einzelgänger, und diese verlorene Zeit hole ich jetzt nach. Deshalb gehe ich raus und genieße andere Dinge mehr als den Simracing-Kram", so Norris. "Wenn ich früher vielleicht weniger Simracing gemacht hätte, und dafür andere Dinge, würde ich es heute möglicherweise noch häufiger machen."
Norris hat anderes Samstagabendprogramm
Verstappen hatte in der Vergangenheit schon einmal seinen Simulator am Rennwochenende aufgebaut und war am Samstagabend einen virtuellen Wettbewerb gefahren. "Ich habe das nie versucht", so Norris. "Aber ich denke, dass er auch nicht das größte Pensum hatte. Dann hätte er das wohl auch nicht gemacht. Er ist nicht zu spät gefahren, hat ein paar Stints gemacht. Und es ist auch keine physische Angelegenheit, es kann dich nur mental beanspruchen. Außerdem bin ich wahrscheinlich sowieso länger wach geblieben als er."
Mit seiner letzten Annahme lag Norris allerdings falsch, denn Verstappen schaute sich Samstagnacht wie er den Boxkampf zwischen Tyson Fury und Oleksandr Usyk an. "Ich war so gegen 2:00 Uhr im Bett, und hab meine acht Stunden Schlaf oder so bekommen. Ich habe auch Golf geschaut, und Indianapolis [Qualifying für das Indy 500]. Ich hatte da vier Bildschirme am Start, ich hab also auch mein Setup, nur kein Simracing-Setup", lacht der Brite. "Ich liebe es immer noch, ich spiele auch gerne Online mit meinen Leuten, aber es ist nichts, was mir an einem Samstagabend in den Sinn kommen würde."
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