Gerade scheint Sauber die Boxenstopps in den Griff bekommen zu haben, da klopft schon das nächste Problem an der Tür. Technische Schwierigkeiten zerstörten das Japan-Wochenende von Guanyu Zhou. Wieder gab es eine Punktepleite für Sauber. Droht die nächste Krise beim schweizerischen Rennstall?

"Es war ein schwieriges Wochenende für mich. Leider hatten wir einige kleinere Probleme", so Zhou nüchtern. Die ersten technischen Probleme traten an seinem C44 im 3. Freien Training auf, weswegen dem Chinesen die Vorbereitung auf das Qualifying fehlte. Das wirkte sich aus. Mehr als der letzte Platz war am Samstag nicht drin.

Am Renntag musste eine Aufholjagd her, doch stattdessen gab es einen frühen Ausfall. Nur 14 Runden fuhr Zhou, bis er wegen eines technischen Problems sein Auto abstellen musste. "Ich hätte im Rennen die Pace gehabt, um einige Positionen gutzumachen", ärgert sich Zhou. "Ich hatte einen guten Start und gute erste Runden, bevor ich in die Box geholt wurde."

Was genau schieflief, wurde noch nicht ausgeforscht. "Wir hatten ein Problem mit dem Antriebsstrang", erklärt Sauber-Ingenieur Xevi Pujolar. "Wir wissen im Moment noch nicht, woran es lag. Wir haben das Auto im Rennen vorsichtshalber abgestellt. Jetzt müssen wir verstehen, was das Problem war."

Sauber: Zhou hätte Bottas zu Punkt verhelfen können

Punkte für Zhou wären in Japan wohl ohnehin nicht drin gewesen, doch Saubers Team-Repräsentant Allessandro Alunni Bravi schätzt, dass der Pilot zumindest seinem Teamkollegen Valtteri Bottas (P14) zu wichtigen Zählern hätte verhelfen können. "Auch wenn Zhou nicht direkt im Kampf um Punkte war, wäre er mit seiner starken Pace für das Team hilfreich gewesen, um die Ergebnisse unserer Strategie zu maximieren", erklärt der Italiener.

"Valtteri hatte ein wirklich solides Rennen, mit zwei guten Starts und einer ernsthaften Chance auf Punkte", lobt Alunni Bravi. "Er lag vor seinem zweiten Stopp vor Tsunoda, und dieser fuhr in die Punkteränge. Natürlich kennen wir unsere aktuellen Limits und wir wussten, dass wir nach dem Stopp auf der Strecke wieder hinten sein würden. Dennoch können wir Mut aus der Tatsache schöpfen, dass unsere Rennpace mit dem Racing Bull mithalten konnte, wenn nicht sogar besser war, auch wenn Valtteri für den Rest des Rennens hinter Magnussen feststeckte."

Wie Yuki Tsunoda die Punktesensation bei seinem Heimrennen durch eine kuriose Boxenstopp-Szene schaffte, lest ihr hier nach:

Zuversicht statt Krisenstimmung, Zhou plant Highlight in China

Trotz der technischen Probleme in Japan soll bei Sauber nicht die nächste Krise winken. "Obwohl dies definitiv nicht der Start ins Jahr ist, den ich mir erhofft hatte, arbeiten wir weiter hart, da wir wissen, dass sich die Dinge bessern werden", meint Zhou zuversichtlich.

"Unsere Gesamtpace sah gut aus und mein Fokus liegt jetzt auf der Vorbereitung auf meinen ersten Heim-Grand-Prix", sieht der Chinese das Positive. "Mit dem Team an der Strecke und in der Fabrik werden wir unsere Probleme untersuchen und daran arbeiten, um in einer besseren Position zu sein. Zu Hause in China werde ich um Punkte kämpfen", kündigt der Sauber-Pilot schon jetzt an.

Alunni Bravi unterstütz die Zuversicht des Piloten. "Die Entwicklung läuft gut, die Upgrades funktionieren, und unsere Boxenstopps verbessern sich", fasst er zusammen. Sauber wird noch zwei Teststage mit Pirelli absolvieren, bevor es zum langersehnten Grand Prix in Shanghai geht. Dort plant der schweizerische Rennstall stärker zurückzukommen. "Wir müssen unser Selbstvertrauen behalten", meint Alunni Bravi. "Wir kommen von Rennen zu Rennen näher ran und sehen, dass unsere Pace mit unseren direkten Konkurrenten mithalten kann."