Lange hat es gedauert, bis das BMW Sauber Team am Donnerstag seinen zweiten Piloten bekannt gab. Der verkündete Name, hätte dabei schon sehr viel früher veröffentlicht werden können. Schließlich besitzt Jacques Villeneuve bereits seit einem Jahr einen gut dotierten Zweijahres-Vertrag mit dem Sauber Team.

Dennoch konnten sich die Münchner erst gestern dazu durchringen den Kanadier als zweiten Stammfahrer neben Nick Heidfeld zu bestätigen. Logischerweise sorgte dies für Spekulationen darüber, warum sich die bayerisch-schweizerische Allianz so lange Zeit gelassen hat.

BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen sagte nur, dass man "die Leistung von Jacques eingehend analysiert" habe. Insider gehen jedoch davon aus, dass man weniger die Performance des Kanadiers als vielmehr dessen Vertrag eingehend studiert hat.

"Leider war es schwieriger als erwartet Villeneuves Vertrag zu brechen", stößt Champ Car Meister Sebastien Bourdais ins gleiche Horn. Der Franzose outete sich damit als einer der Anwärter auf das zweite BMW Sauber Cockpit. Bourdais sprach Ende September das erste Mal mit Mario Theissen und fühlte danach ein gewisses "Interesse" seitens der Münchner. "Aber als wir uns trafen, war klar, dass sie Jacques Vertrag nicht brechen konnten."

Ähnliche Informationen soll ein Insider der Bild-Zeitung gesteckt haben. "Die Millionen [die nötig gewesen wären, um Villeneuve aus dem Vertrag freizukaufen] werden bei der Weiterentwicklung dringender benötigt." Zudem rieten die Anwälte der Münchner davon ab den Kanadier abzuschießen, da man bei einer möglichen Gerichtsverhandlung schlechte Karten gehabt hätte.